Der Vatikan hat vor
Einschnitten bei der weltweiten Gesundheitsfürsorge gewarnt. Wegen der aktuellen Wirtschaftskrise
seien internationale medizinische Hilfsprogramme für Entwicklungsländer bereits drastisch
gekürzt worden. Damit erhöhe sich noch der Druck auf deren Gesundheitssysteme, heißt
es in einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme des neuen Präsidenten des Päpstlichen
Rates für die Krankenseelsorge, Erzbischof Zygmunt Zimowski. Im Gespräch mit uns sagte
der polnische Kurienmann:
„Wir müssen darüber reden, dass die Wirtschaftskrise
ganz einschneidende Folgen für das menschliche Leben haben wird. Sie trifft die Bedürftigsten,
die Kranken und besonders die Kinder. Vor allem ärmere Länder schränken ihre Mittel
für das Gesundheitswesen drastisch ein. Dabei stehen gerade sie ohnehin bereits vor
dem Kollaps, weil sie gegen Pandemien kämpfen müssen. Jetzt schon können Millionen
von Kindern ihre Möglichkeiten nicht entwickeln, weil im Gesundheitswesen große Unterschiede
und Ungerechtigkeiten bestehen. Auch unser Päpstlicher Rat könnte da ein Zeichen setzen.
Ich denke an ein Krankenhaus in einem Entwicklungsland, um unsere Sensibilität besonders
für Kinder zu verdeutlichen.“
Für die Gesundheitsfürsorge, so Zimowski,
müssten die von der internationalen Staatengemeinschaft selbst aufgestellten Prinzipien
ausschlaggebend sein: Gleichheit, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und allgemeiner
Zugang. Diese Maßstäbe bestimmten gemeinsam mit der Heiligkeit und Würde des menschlichen
Lebens auch das Engagement religiöser Organisationen im Gesundheitswesen. (rv/kap
11.06.2009 gs)