2009-06-11 13:37:57

Vatikan: „Chancenlos, weil krank - ein Skandal"


RealAudioMP3 Der Vatikan hat vor Einschnitten bei der weltweiten Gesundheitsfürsorge gewarnt. Wegen der aktuellen Wirtschaftskrise seien internationale medizinische Hilfsprogramme für Entwicklungsländer bereits drastisch gekürzt worden. Damit erhöhe sich noch der Druck auf deren Gesundheitssysteme, heißt es in einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme des neuen Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Krankenseelsorge, Erzbischof Zygmunt Zimowski. Im Gespräch mit uns sagte der polnische Kurienmann:

„Wir müssen darüber reden, dass die Wirtschaftskrise ganz einschneidende Folgen für das menschliche Leben haben wird. Sie trifft die Bedürftigsten, die Kranken und besonders die Kinder. Vor allem ärmere Länder schränken ihre Mittel für das Gesundheitswesen drastisch ein. Dabei stehen gerade sie ohnehin bereits vor dem Kollaps, weil sie gegen Pandemien kämpfen müssen. Jetzt schon können Millionen von Kindern ihre Möglichkeiten nicht entwickeln, weil im Gesundheitswesen große Unterschiede und Ungerechtigkeiten bestehen. Auch unser Päpstlicher Rat könnte da ein Zeichen setzen. Ich denke an ein Krankenhaus in einem Entwicklungsland, um unsere Sensibilität besonders für Kinder zu verdeutlichen.“

Für die Gesundheitsfürsorge, so Zimowski, müssten die von der internationalen Staatengemeinschaft selbst aufgestellten Prinzipien ausschlaggebend sein: Gleichheit, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und allgemeiner Zugang. Diese Maßstäbe bestimmten gemeinsam mit der Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens auch das Engagement religiöser Organisationen im Gesundheitswesen.
(rv/kap 11.06.2009 gs)








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