2009-06-09 14:04:24

Libanon: „Alle haben gesiegt“


RealAudioMP3 Manchmal können sich Meinungsforscher bei Wahlen täuschen: So etwa an diesem Wochenende im Libanon. Gemäß den Wahlpropheten hätten die schiitische Hisbollah und der Christenführer Michel Aoun die Wahlen haushoch gewinnen sollen, doch es kam anders. Die regierende pro-westliche Allianz machte das Rennen. Für die Christen im Land handele es sich weder um einen Sieg noch um eine Niederlage, sagt uns der maronitische Bischof von Byblos, Béchara Rai.

 
„Denn alle haben irgendwie gesiegt. Hervorzuheben ist dabei vor allem die hohe Wahlbeteiligung. Das war ein überraschend positives Zeichen. Erstaunlich ist auch, dass sich die religiösen und konfessionellen Gemeinschaften innerhalb der libanesischen Gesellschaft nicht gegenseitig bekämpft haben, sondern versucht haben, gemeinsam für das Wohl des Landes einzustehen.“

 
Der maronitische Bischof gibt seinen Landsleuten auch einen Hinweis, wie das Zusammenleben besser werden könnte.

 
„Die Libanesen müssen sich gegenseitig vertrauen - sonst kommen wir nicht weiter. Das Hauptproblem in diesem Land ist, dass sich ausländische Kräfte einmischen. Wir sind in einen regionalen und internationalen Konflikt involviert. Nun hoffen wir aber, dass sich die Zukunft in dieser Hinsicht ändert und dass wir neue Hoffnung schöpfen können. Diese Hoffnung kann man nur dann verwirklichen, wenn wir uns einzig auf unser Land konzentrieren und nicht in Angelegenheiten anderer Länder einmischen.“
 
(rv 09.06.2009 mg)
 







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