Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ ruft anlässlich der Präsidentschaftswahlen
im Iran am 12. Juni zum Gebet für die dort lebenden Christen auf. Das Hilfswerk erinnert
daran, dass die Religionsfreiheit im derzeitigen theokratischen System des Iran nicht
gewährt sei. Erst im September 2008 habe das iranische Parlament eine weitere Verschärfung
der Gesetzgebung gegen die Religionsfreiheit auf den Weg gebracht. Das geplante neue
Gesetz würde die Todesstrafe für den „Glaubensabfall vom Islam“ erstmals auch gesetzlich
festlegen. Bisher habe ein Glaubenswechsel für Muslime vor allem eine schwere soziale
Ächtung bis hin zu Morddrohungen und Gewaltanwendung von Familienmitgliedern zur Folge
gehabt. Mit dem neuen Gesetz würde die von den Sicherheits- und Justizbehörden des
Iran bereits jetzt geduldete Selbstjustiz auch rechtlich abgesichert, fürchtet „Kirche
in Not“. – Das Christentum ist seit der Zeit der Apostel im Iran präsent. Im Lauf
der Geschichte gab es immer wieder Zeitabschnitte, in denen das Christentum im Iran
eine wichtige Rolle spielte.