2009-06-08 14:17:15

Vatikan: Kardinal Stafford zieht Bilanz -Vermittler der Gnade Gottes


RealAudioMP3 Kardinal James Francis Stafford, der bisherige Großpönitentiar des Vatikans, geht in Rente. Sechs Jahre lang leitete er die Apostolische Pönitentiarie, den kurialen Gnadenhof, der sich mit Gewissensangelegenheiten in der Kirche befasst, Gnadenerweise gewährt und für das Ablasswesen zuständig ist. Insgesamt 13 Jahre ist Stafford in der römischen Kurie tätig gewesen. Von 1996 bis 2003 war er Präsident des Päpstlichen Rats für die Laien. Mit Radio Vatikan hat er über Höhen und Tiefen seiner Laufbahn im Dienst der Kurie gesprochen:

„Der Höhepunkt war sicherlich die Wahl Papst Benedikts XVI. auf den Stuhl Petri. Ich war mir darüber im klaren, dass der Heilige Vater meine Bemühungen teilte, innerhalb der Kirche die Sicht von Gott als einem gnädigem Gott zu stärken. Das bezieht sich besonders auf die göttliche Gnade, die Vergebung durch die Kirche möglich macht, etwa durch die Sakramente der Buße und Versöhnung. Das heißt, dass seine Wahl ein Meilenstein in meiner Erfahrung als Großpönitentiar war. Was Tiefpunkte anbetrifft, ist es wichtig, nicht in eine Art weltlicher Angst zu verfallen - ich meine die Angst, dass das Schlechte nicht überwunden werden kann. Die Herausforderung besteht aber genau darin, das Mysterium von Gottes Sieg über das Schlechte durch festen Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe zu bestätigen.“

 
Die Apostolische Pönitentiarie zählt zu den drei höchsten päpstlichen Gerichtshöfen der Kirche. Viele Menschen sei in der heutigen Zeit der Sinn für die eigene Schuld oder die Schuld anderer abhanden gekommen, so der Kardinal: Seinem Nachfolger wünsche er daher,

„…dass er sich der Realität einer fehlenden Auseinandersetzung mit dem Schlechten entgegenstellt, ebenso wie der mangelnden Kommunikation des zentralen Elements der frohen Botschaft, der Gnade Gottes. Ich wünsche ihm, Vermittler von Gottes Gnade zu sein.“

 
(rv 08.06.2009 ad)







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