2009-06-08 15:19:56

Somalia: Gewalt reißt nicht ab


RealAudioMP3 In Somalia ist es erneut zu schweren Kämpfen zwischen islamistischen Aufständischen und regierungstreuen Milizen gekommen. Aus der umkämpften Hauptstadt Mogadischu sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 100.000 Menschen geflohen. Aufgrund der andauernden Kämpfe und der schweren Dürren sei inzwischen jeder dritte Somalier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, sagte gegenüber Radio Vatikan der Generalsekretär der Hilfsorganisation „Intersos“ in Somalia, Nino Sergi:

„Von der Gewaltwelle, die ja schon seit letztem Jahr immer wieder neu aufkommt, sind mittlerweile zwei Millionen Menschen betroffen. Wenn man noch diejenigen hinzuzählt, die von den Auswirkungen der Dürre betroffen sind, kommt man auf drei Millionen Menschen, die enorm hilfsbedürftig sind.“

Trotz internationaler Unterstützung ist es dem im Januar neu gewählten Präsidenten Scharif Scheich Achmed nicht gelungen, das Land zu befrieden und die Opposition der verschiedenen Autonomiebewegungen einzudämmen.

„Es sind viele Gelegenheiten nicht genutzt worden - und man ist auch lange zu unentschieden vorgegangen. Es hat an wirklichem Engagement gefehlt. Und zwar hätte man die Behörden stärker darin unterstützen müssen, die verschiedenen Regionen so zu verwalten und zu regieren, dass die Bedürfnisse der Menschen dort berücksichtigt werden. Somit haben wir eine Übergangsregierung, die zwar auf internationaler Ebene anerkannt, nach innen aber instabil ist.“

Die internationale Gemeinschaft müsse den Dialog zwischen Regierung und Oppositionellen anregen. Nur so könne Somalia befriedet werden:

„Davon müssen die Terroristen selbstverständlich ausgeschlossen werden. Aber alle anderen müssen angehört und ihre Anliegen stärker beachtet werden, mit Geduld und ohne, wie in der Vergangenheit, ein Scherbengericht zu verursachen. Man muss allen Gruppierungen als gleichberechtigten Gesprächspartnern angemessenen Raum zugestehen.“

 
(rv 08.06.2009 ad)







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