2009-06-06 14:31:26

Österreich: Lange Nacht der Kirchen


RealAudioMP3 „Christen haben gegenüber jüdischen und muslimischen Mitbürgern eine besondere Verpflichtung“. Das betonte der evangelische Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim Eröffnungsgottesdienst der „Langen Nacht der Kirchen“ in Wien. Die Kirchen dürften nicht den Eindruck erwecken, als würden sie Zugeständnisse an Intoleranz und Feindseligkeit machen, so Hennefeld weiter.

„Auch in Wien ist der Islam ein Teil der Gesellschaft, er gehört zu uns. Und es ist beeindruckend und nicht nur mit Angst besetzt, sondern auch eine Chance und bewundernswert, wenn Menschen in Moscheen niederfallen vor Gott, die absolut nicht gewaltbereit und fanatisch sind.“ 
Die Kirche ist nur dann glaubwürdig, wenn sie sich für Fremde, Flüchtlinge, Obdachlose und für jene einsetzt, „denen Gewalt angetan wird mit Worten oder Taten“, so Hennefeld weiter. Die „lange Nacht“ solle den Christen außerdem Anstoß geben ihren Glauben entschieden zu vertreten. Sie ist ein gemeinsames Projekt aller 14 christlichen Glaubensgemeinschaften in über 700 Kirchen in ganz Österreich.

„Eine Nacht der Kirchen, dass ist nicht nur ein Happening, ist keine große bunte Seifenblase. Sie soll den Menschen etwas zeigen jenseits von attraktiven Veranstaltungen. Nämlich das wir als Christinnen, Christen und Kirchen einen Auftrag in dieser Welt haben und das das sichtbar wird. Das wir hinausgehen sollen und heilen, blinde sehend und taube hörend machen.“ 
Kardinal Schönborn rief anlässlich der „Langen Nacht“ Christen dazu auf, ein „Motor der Gesellschaft zu sein“ und selbstbewusst „in die Öffentlichkeit hineinzuwirken“. Insgesamt zieht der Wiener Kardinal eine positive Bilanz der „Langen Nacht der Kirchen“. Daran hatten sich in der Nacht zum Samstag hunderttausende Gläubige in ganz Österreich beteiligt.

„Ich freue mich natürlich, dass die Zahlen weit über die Erwartungen hinausgehen und was in den vergangenen Jahren war. Es zeigt sich einfach, dass die Idee eine gute ist, sie spricht viele Menschen an, sie spricht vielen Menschen zu Herzen. Deshalb kann ich mich als Bischof dieser Stadt nur darüber freuen.“ 
(kap 06.05.2009 ske)







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