Der amerikanische
Präsident Barack Obama hat gestern die Frauenkirche in Dresden besucht. Holger Treutmann
ist Pfarrer in der Frauenkirche und hat den Besuch Obamas mit organisiert. In einem
Interview mit dem Kölner Domradio schildert er seine Eindrücke von der Begegnung.
Für ihn wie für den Präsidenten sei es ein bewegender Moment gewesen,... „...vor
dem Altar zu stehen, der ja zu großen Teilen noch alte Teile der Kirche enthält. Wir
hatten dann auch Fotos daneben gelegt, auf denen die Ruine der Frauenkirche zu sehen
war. Das war dann schon ein beeindruckender Augenblick, auch als wir dann an diesem
Ort ein Gebet für den Frieden der Welt sprechen konnten. Dabei habe ich dann auch
die größte Dichte dieses Besuches erlebt.“ Obama habe sich für den Besuch
sehr viel Zeit genommen. „Man hat ihm angemerkt, dass er nicht nur einen weiteren
Termin abhakt“, so Pfarrer Treutmann. Nach vielen protokollarischen- und Sicherheitsfragen
im Vorfeld, sei die Situation letztlich sehr entspannt gewesen:
„Die Frauenkirche
als Ort des Gedenkens war ja eine Art Zwischenstation auf dem Weg nach Buchenwald.
Aber auch ein Ort, der dem Gedanken der Politik Obamas näher kommt, als der Versöhnungsgedanke
- das Überwinden von Feindschaften; etwas, das ja in der Frauenkirche baulich Symbol
geworden ist. Dieser Grundgedanke: Brücken bauen, Versöhnung leben, das entdecke ich
in der Politik Obamas auch wieder.“ (domradio 06.05.2009 ske)