2009-06-05 14:13:06

Irland: Orden zahlen höhere Entschädigung


Katholische Orden in Irland sind bereit, mehr Schadenersatz in 18 Fällen von sexuellem Missbrauch zu zahlen. Laut einem Online-Bericht der Tageszeitung „The Irish Times“ verständigten sich die Orden bei einem Treffen mit Premierminister Brian Cowen am Donnerstagabend außerdem auf eine unabhängige Bewertung ihres Vermögens. Man wolle eine größere Geldsumme in eine Stiftung einzahlen, hieß es. Genaue Zahlen wurden aber bislang nicht genannt. Regierungsvertreter hatten zuvor angedeutet, die Orden sollten die Hälfte der tatsächlichen Kosten tragen. Der Minister für Bildung und Erziehung, Batt O'Keeffe, bestätigte laut der Zeitung, dass die Ordensgemeinschaften mit der Regierung „kooperieren“ wollten. In zwei Wochen soll es einen ersten Fortschrittsbericht mit konkreteren Ergebnissen geben. - In einem Abkommen mit der irischen Regierung aus dem Jahr 2002 war eine Höchstgrenze von 128 Millionen Euro für kirchliche Schadenersatzzahlungen festgelegt worden. Der tatsächliche Schaden wird aber auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Die Orden hatten zunächst gezögert, sich auf weitere Leistungen einzulassen. Gegner einer neuen Einigung hatten argumentiert, die Vermögenswerte der Kirche würden häufig überschätzt. Laut einem im Mai veröffentlichten unabhängigen Bericht sind mehr als 2.000 Kinder in katholischen Erziehungseinrichtungen in Irland über Jahre misshandelt, geschlagen oder sexuell missbraucht worden.
(kna/apic 05.06.2009 bp)







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