Namibia: Flutkatastrophe – „Klimawandel nicht zu leugnen“
Im Norden Namibias
sind circa 700.000 Menschen von einer Flutkatastrophe betroffen. Rund 40.000 sind
obdachlos oder wurden in Zeltstädte evakuiert, nachdem der nordnamibische Fluss Sambesi
aufgrund starker Regenfälle weite Teile des Nordens überschwemmt hat. Die humanitäre
Lage sei katastrophal, sagt gegenüber Radio Vatikan Schwester Aine Hughes von der
örtlichen Caritas. Unter den Betroffenen seien auch viele HIV-Infizierte, Alte und
Kinder, deren Versorgung nicht sicher gestellt sei:
„In den Zeltstädten
fehlt es an Nahrung und Medikamenten, aber auch an warmen Decken und Matratzen vor
allem für ältere Menschen und Kinder. In Namibia haben wir gerade Wintereinbruch -
vor allem nachts ist es bitterkalt. Außerdem ist die Wasserversorgung ein Problem:
Uns fehlen Mittel zum Aufbereiten von Trinkwasser. Die Regierung versucht schon alles,
die vielen Camps mit Wasser zu versorgen, aber sie allein kann das nicht gewährleisten.
Viele Menschen trinken verseuchtes Wasser, und die Seuchengefahr steigt.“
In
den betroffenen Regionen sei ein großer Teil der Ernte zerstört worden, berichtet
Schwester Hughes. Für die anstehende Winterzeit drohe empfindliche Nahrungsmittelknappheit.
Die Flut mache deutlich, dass der Klimawandel sich auch auf Namibia auswirke.
„Der
Klimawandel ist hier eine Realität. Ich habe jetzt in den Camps mit vielen älteren
Leuten gesprochen, die mir bestätigt haben, dass sie seit Jahren beobachten, wie sich
das Klima wandelt. Sie müssten daher natürlich dringend ihre Anbaumethoden überdenken.
Aber es gibt zumindest ein wachsendes Bewusstsein für den Klimawandel und dafür, dass
man etwas dagegen tun muss. Fest steht, dass noch viel mehr getan werden muss.“
Laut
Caritas ist Namibia eines der ärmsten afrikanischen Länder, trotz seines Reichtums
an Bodenschätzen Die Regierung müsse dafür sorgen, dass dieser Reichtum besser verteilt
werde und auch den Armen im Land zugute komme.