D: Streit um Gottesdienst zum Jahrestag des Grundgesetzes
Die muslimische Autorin Hilal Sezgin hat die Feier eines rein christlichen Gottesdienstes
zum Grundgesetz-Jubiläum am 22. Mai kritisiert. Wörtlich sagte Sezegin dem Nachrichtenmagazin
„Der Spiegel“: „Wenn man sich schon dazu entschließt, zur Feier des Grundgesetzes
einen Gottesdienst abzuhalten, dann hätte man mindestens die Juden und die Muslime
mit einbeziehen müssen.“ Diese seien jedoch „gar nicht erst aufgefordert worden, gestalterisch
mitzuwirken“. Das Bundesinnenministerium wies die Kritik zurück. Das Ministerium habe
den Staatsakt organisiert und sei wegen der Frage eines Gottesdienstes auf die Kirchen
zugegangen, sagte eine Sprecherin in Berlin. Die Kirchen hätten dann den ökumenischen
Gottesdienst organisiert. Zu den Teilnehmern des Gottesdienstes zählte neben der Präsidentin
des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, auch der Sprecher des
Koordinationsrats der Muslime in Deutschland (KRM), Ayyub Axel Köhler. Nach Angaben
aus kirchlichen Kreisen hat Köhler eine offizielle Einladung zu der Feier erhalten.