Vatikan: Keine Verzögerung der Seligsprechung wegen Privatbriefen
Es gibt keine Verzögerung im Prozess zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.
Das erklärt die vatikanische Heiligsprechungskongregation. Der Relator des Verfahrens,
der Dominikanerpater Daniel Ols, wies Medienberichte zurück, die von einer Verschiebung
der Seligsprechung sprechen. Italienische Medien berichteten über einen angeblich
bislang zurückgehaltenen Briefwechsel des verstorbenen Papstes mit der polnischen
Ärztin Wanda Poltawska. Von einer Verspätung zu sprechen, setze voraus, dass es einen
festen Termin gebe; dies sei nicht der Fall, sagte Ols der Zeitung „Avvenire“. Den
April 2010 als mögliches Datum für eine Seligsprechung wollte der zuständige Relator
Ols laut „Avvenire“ weder bestätigen noch dementieren. Benedikt XVI. habe dem Verfahren
für Johannes Paul II. Vorrang eingeräumt, aber zugleich verlangt, dass die Arbeiten
mit größter Genauigkeit erfolgten, sagte Ols. – Die heute 88-jährige Psychiaterin
Poltawska hatte den jungen Priester Karol Wojtyla 1950 kennengelernt. Ein Teil ihrer
55 Jahre dauernden Korrespondenz mit dem späteren Papst erschien im Februar in Polen
als Buch. Die Turiner Tageszeitung „La Stampa“ spekulierte am Montag, die Überprüfung
des heiligmäßigen Lebenswandels von Johannes Paul II. könne sich jetzt in die Länge
ziehen. (kap 02.06.2009 mg)