2009-06-02 14:38:47

Vatikan: „Dialog kann Spannungen in Nahost überwinden“


RealAudioMP3 Den Primat Gottes in der Welt verkünden - das sollte gemeinsames Ziel der drei großen monotheistischen Religionen im Nahen Osten sein, sagt gegenüber Radio Vatikan der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. Die Religionen müssten gemeinsam darauf hinarbeiten, die aktuellen religiösen und politischen Spannungen in Nahost zu überwinden. Das habe auch Benedikt XVI. bei seiner Heilig-Land-Reise betont:

„Wir glauben an einen Gott. Und sowohl mit den Juden als auch mit den Muslimen gibt es viele Übereinstimmungen und Bereiche, in denen Zusammenarbeit möglich ist. Es ist ungeheuer wichtig, dass die großen monotheistischen Religionen, allen voran die katholische Kirche, Zeugnis für die Gegenwart Gottes ablegen, für den Primat Gottes in der Welt. Diesbezüglich sollten wir mit unseren jüdischen und muslimischen Glaubensbrüdern und –schwestern übereinstimmen, dass dem menschlichen Leben ohne Gott der Sinn fehlt. In diesem Punkt können wir einen gemeinsamen Weg gehen.“

Erst am vergangenen Montag war es im Westjordanland über die Frage des Siedlungsbaus zu neuen Auseinandersetzungen gekommen. Unter der instabilen Lage litten auch die christlichen Minderheiten in der Region, so Sandri. Viele würden deshalb ins Ausland abwandern. Lokale Autoritäten und die internationale Staatengemeinschaft seien deshalb gefragt, sie zu stärken. Das sei wichtig für den interreligiösen Dialog und damit auch eine Investition für den Frieden in Nahost:

„Um die Christen zum Bleiben zu bewegen, bedarf es keiner Worte, sondern Taten. Und zwar Taten, die zu einem wirklichen Frieden führen. Den gibt es nur, wenn Sicherheit und der Respekt vor der Menschenwürde garantiert werden - und dass Christen im eigenen Land nicht mehr wie im Exil unter ständigem Druck und Kontrolle leben müssen. Dazu könnten die lokalen israelischen und palästinensischen Autoritäten einen wichtigen Beitrag leisten. Es geht darum, dass Christen ihren Glauben in Freiheit leben können. Dazu bedarf es auch der internationalen Unterstützung. Es ist keine leichte Aufgabe, aber sie wird zum Frieden in der Region beitragen.“

(rv 02.06.2009 ad)








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