Die Schweizer Bischöfe
haben nach den Turbulenzen in den ersten Monaten dieses Jahres die Gläubigen nach
Einsiedeln gerufen. Dort findet an diesem Pfingstmontag eine nationale Wallfahrt statt.
Gleichzeitig treffen sich die Bischöfe zu ihrer ordentlichen Versammlung. Mit der
Wallfahrt in Einsiedeln möchten die Oberhirten ein Zeichen der sichtbaren Einheit
setzen. Das sei nötig, so die Bischöfe, nachdem im März zahlreiche Katholiken gegen
die Aufhebung der Exkommunikation der vier Lefebvre-Bischöfe protestierten. Gleichzeitig
fanden damals Protestmärsche gegen diese Kundgebung statt. Der Gastgeber der nationalen
Wallfahrt, Abt Martin Werlen, unterstützt die Idee der Schweizer Bischofskonferenz.
„Wichtig
ist, dass wir Katholiken nicht einfach gegeneinander auftreten, sondern dass wir gemeinsam
Christus suchen. Damit können wir miteinander in die Zukunft gehen. Denn wo es Meinungsverschiedenheiten
gibt, sollen wir einander in christlicher Liebe begegnen. Diese Wallfahrt ist ein
Versuch, einander zu verstehen. Es geht aber auch darum, die Bereitschaft zu zeigen,
von den anderen zu lernen, um auf dem Weg der Einheit voranzukommen.“
Das
Kloster Einsiedeln sei der richtige Ort, um diese Einheit zu stärken, so Abt Werlen.
„Denn
Einsiedeln ist ein Wallfahrtsort, zu dem sehr viele Menschen aus verschiedenen Sprachregionen
herkommen. Hier treffen sich Gläubige mit verschiedenen Einstellungen. Nach Einsiedeln
pilgern Katholiken, die eher traditionell denken und konservativ eingestellt sind.
Man trifft hier aber auch Menschen mit eher progressiven Einstellungen. Das Schöne
ist, dass man sich hier begegnet. Hier kann man miteinander Gottesdienst feiern. Das
soll auch im Mittelpunkt der Wallfahrt der Schweizer Bischöfe sein.“