2009-06-01 10:42:21

Benedikt XVI. vor Kindern: „Wir waren keine Heiligen"


Papst Benedikt XVI. hat nach eigenen Worten noch immer Schwierigkeiten, seine Wahl zum Kirchenoberhaupt zu begreifen. Bei einem Treffen mit 7.000 Kindern am Samstag im Vatikan antwortete er auf die entsprechende Frage eines Mädchens, auch nach vier Jahren habe er das Gefühl, dass das Amt weit über seine Kräfte gehe. „Aber der Herr hilft mir“, sagte Benedikt XVI.
Als Kind habe er nie daran gedacht, einmal selbst Papst zu werden. „Ich war ein einigermaßen unbedarfter Junge in einem kleinen Dorf“, sagte Benedikt XVI. Der damalige Papst Pius XI. (1922-39) sei für ihn „in einer unerreichbaren Höhe, fast in einer anderen Welt“ gewesen.
Vor den jungen Pilgern ließ Benedikt XVI. seine Grundschuljahre in Aschau am Inn Revue passieren. Aus dem 50 Kilometer entfernten Marktl stammend, sei seine Familie aufgrund des anderen Dialekts „ein bisschen fremd“ gewesen. Trotzdem sei eine gute Gemeinschaft mit seinen Klassenkameraden entstanden. „Sie haben mir ihren Dialekt beigebracht, den ich noch nicht kannte. Wir haben gut zusammengearbeitet und natürlich auch ein paar Mal gestritten, aber dann haben wir uns versöhnt und vergessen, was vorgefallen war“, erzählte der Papst. Auch nach über 70 Jahren seien sie „noch immer Freunde“.
“Wir waren keine Heiligen“, sagte Benedikt XVI. über sich und seine Mitschüler. Dafür habe zwischen ihnen eine Gemeinschaft bestanden, „in der Unterschiede zwischen Reichen und Armen, Intelligenten und weniger Intelligenten nicht zählten“, betonte der Papst.
Anlass der Äußerungen war ein internationales Treffen der päpstlichen Kindermissionswerke zum laufenden Paulus-Gedenkjahr in Rom. Aus Deutschland nahmen 40 Sternsinger der katholischen Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt aus Buchloe im Bistum Augsburg an der Begegnung teil. Begleitet wurden die Mädchen und Jungen von Winfried Pilz, dem Präsidenten des Kinderhilfswerkes mit Sitz in Aachen.
(kna 01.06.2009 gs)







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