Die katholische Kirche darf auch weiterhin nicht das Wort „Allah“ für „Gott“ verwenden.
Das hat ein Gericht jetzt entschieden. Es bekräftigte damit ein Verbot der Regierung
aus dem Jahr 2007, das allerdings zeitweise abgeschwächt worden war. Der Streit um
das Wort „Allah“ bündelt im mehrheitlich islamischen Malaysia alle Spannungen zur
kleinen christlichen Minderheit. Auf Regierungsanweisung hinden dürfen Nichtmoslems
in ihrer Literatur Gott nicht als „Allah“ bezeichnen, weil das sonst zur Verwirrung
bei Moslems führen könnte. Christliche Gruppen halten dagegen, das Wort „Allah“ sei
älter als der Islam selbst. Die größte kirchliche Zeitung, „The Herald“, hatte gegen
das Verbot des Wortes geklagt – vergeblich, wie sich nun erwies. Allerdings wollen
die Richter des „High Court“ zu einem späteren Zeitpunkt noch darüber befinden, ob
die Regierungsanweisung überhaupt verfassungsgemäß ist. Der „Herald“ hat Ausgaben
in Mandarin, Englisch, Tamil und Malaien-Sprache; nur in letzterer wird das Wort „Allah“
für Gott benutzt. Die Malaen-Leser sind in der Regel Ureinwohner, die schon seit Jahrzehnten
Christen sind. Etwa sechzig Prozent der Einwohner Malaysias sind Malaien und Moslems;
ein Drittel der Bevölkerung wird hingegen von Menschen chinesischer oder indischer
Herkunft gestellt, von denen viele Christen sind.