2009-05-27 15:47:17

Nordkorea/D: Pax Christi fordert Isolationspolitik


RealAudioMP3 Die internationale Staatengemeinschaft sollte dem atomaren Konfrontationskurs Nordkoreas durch eine konsequente Isolationspolitik entgegentreten. Das sagte gegenüber Radio Vatikan der Vizepräsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi in Deutschland, Johannes Schnettler. Mit seinen Drohungen wolle Nordkorea die eigene Stabilität sowie den Herrschaftsanspruch nach innen und außen bekräftigen. Um das Regime an den Verhandlungstisch zu zwingen, sei eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Atommächten nötig:

„Die große Herausforderung ist natürlich, dass wir ein Zwei-Klassen-System haben, was die Atommächte anbelangt. Wir haben die fünf etablierten, großen Atommächte Russland, China, USA, Frankreich, England und wir haben darunter eine ganze Reihe kleinerer Atomstaaten, wie Israel, Iran, Pakistan, Indien, die sich sozusagen als Atommächte zweiter Klasse vorkommen; auch diese Staaten gilt es in das Boot zu holen, um eine gemeinsame Politik der Abrüstung im nuklearen Bereich zu erzwingen und auch zu ermöglichen, die dann die Isolation auf die Diktatoren in Nordkorea noch größer werden lässt.“  
Auf die Erpressungsversuche des kommunistischen Regimes in Pjöngjang sollte die Weltgemeinschaft mit Angeboten zum Dialog antworten. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich kleinere Atomstaaten Vorteile von einer Allianz mit Nordkorea erhofften. Eine Schlüsselrolle für die Friedenssicherung spiele im Fall Nordkoreas die Volksrepublik China, erklärt Schnettler:

„Die Schutzmacht von Nordkorea muss sich entscheiden, wo gehört China hin: Gehört es als Global Player in die internationale Weltgemeinschaft? Dann muss es auch konsequent eine Isolationspolitik auf Nordkorea betreiben. Wenn sie ein doppeltes Spiel spielt, macht sie sich als Weltnation, die in der internationalen Wirtschaft eine hohe Position errungen hat, unglaubwürdig.“ 
Nach heftiger internationaler Kritik an seinem Atomtest hat Nordkorea dem Süden an diesem Mittwoch mit einem Militärangriff gedroht. Sollte Südkorea künftig, wie angekündigt, nordkoreanische Schiffe nach Massenvernichtungsmitteln durchsuchen, würde dies als Kriegserklärung verstanden, erklärte ein Sprecher der nordkoreanischen Armee. Auch bekräftigte er, dass sich der Norden nicht mehr an den Waffenstillstand von 1953 gebunden fühle.

(rv 27.05.2009 ad)







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