2009-05-27 19:08:20

Frankreich: Kirche für „völlige Abrüstung“


RealAudioMP3 Das atomare Zündeln in Nordkorea müsste die Weltgemeinschaft eigentlich dazu bringen, einen Planeten ganz ohne Atomwaffen anzusteuern. Das findet der französische Bischof Michel Dubost von Evry. Der französische „Friedensbischof“ vom Pariser Stadtrand argumentiert so:

„Während des ganzen Kalten Kriegs hat die Kirche immer betont, dass die Atomwaffe niemals eingesetzt werden darf – auch wenn die Kirche die damalige Abschreckungs-Logik in gewisser Weise verstanden hat. Heute aber, so sagt auch der Vatikan, ist es offensichtlich, dass der Besitz von Atomwaffen nicht mehr den Frieden garantiert, und darum muss man alles für einen kontrollierten, globalen, graduellen Abbau dieser Waffen tun – bis hin zur völligen Ausmerzung der Atomwaffen.“

Aber ist denn die alte Logik vom Gleichgewicht des Schreckens heute wirklich obsolet geworden? Beispiel Pakistan und Indien: Hätten die zwei feindlichen Nachbarn nicht mittlerweile beide Atomwaffen, dann wäre – so sagen viele – ihr Konflikt noch viel brutaler…

„Das ist die traditionelle Abschreckungs-Doktrin. Mir scheint aber, dass man heute doch klar sieht: Wenn die Probleme nicht an der Wurzel gelöst werden und wenn nicht nach einer Lösung von Konflikten gesucht wird, dann ist häufig Terrorismus das Ergebnis. Es ist also auf jeden Fall wichtig, in Sachen Gerechtigkeit und Menschenrechten voranzukommen! Es stimmt durchaus, dass die Kirche früher einmal das Prinzip der nuklearen Abschreckung toleriert hat mit dem Hintergedanken, dass dadurch die Politik Zeit gewinnen würde; aber umgekehrt darf nicht der Besitz von Atomwaffen dazu führen, dass man sich gar nicht erst um politische Lösungen bemüht.“

(rv 28.05.2009 sk)







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