2009-05-21 12:30:35

Jordanien: Treffen zu „Religion und Zivilgesellschaft“


Das Thema „Religion und Zivilgesellschaft“ stand im Mittelpunkt einer interreligiösen Begegnung, die am Mittwoch in Amman zu Ende gegangen ist. Sie fand auf gemeinsame Initiative des Jordanisch-Königlichen Instituts für Interreligiöse Studien und des Päpstlichen Dialogrates statt. Die Teilnehmer unterstrichen vor allem die integrierende Rolle von Religionen im gesellschaftlichen Leben, die Notwendigkeit der Werteerziehung und die verantwortliche Ausübung von Freiheit. Binnen zwei Jahren soll es ein Folgetreffen in Rom geben; diesem wird ein Vorbereitungstreffen vorausgehen, bei dem das Thema und die Modalitäten festgelegt werden.
(fides 21.05.2009 sk)
 
Wir dokumentieren hier eine Übersetzung der gemeinsamen Erklärung über die Punkte, in denen Einigkeit erzielt wurde; Quelle ist die Internet-Nachrichtenagentur Zenit.


„1. Der Begriff 'Zivilgesellschaft' wurde eingehend besprochen, und die Teilnehmer charakterisierten ihr Wesen als Träger eines offenen Austausches von Erfahrungen und Sichtweisen mit dem Ziel der Förderung des Gemeinwohls. Die Teilnehmer stimmten darin überein, dass die Zivilgesellschaft im Hin blick auf eine gründliche und ganzheitliche Entwicklung des Individuums und der Gemeinschaften von großer Bedeutung ist, und sie erkannten den besonderen und unerlässlichen Beitrag an, den die Zivilgesellschaft als wertvolles Dialogforum im Hinblick auf die verantwortliche Ausübung der Freiheit leisten kann.


2. Die Teilnehmer bekräftigten, dass es wichtig ist, die Jugend in den Werten der gegenseitigen Achtung und der Dialogkultur zu erziehen, Gewalttätigkeit zurückzuweisen und friedliche Koexistenz auf der Grundlage voller Bürgerrechte zu fördern.


3. Sie bekräftigten die Bedeutung, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in einem Staat haben, der ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt respektiert und Gleichberechtigung unter seinen Bürgern verwirklicht – basierend auf der Achtung vor der menschlichen Würde und der Gewährleistung der grundlegenden Menschenrechte, insbesondere Freiheit und Gerechtigkeit.


4. Religionen haben in der Zivilgesellschaft eine ganz klar umrissene Aufgabe zu spielen, indem sie Beweggründe liefern, damit die Bürger ihren Beitrag zum Gemeinwohl leisten, der im Glauben an Gott wurzelt und über politisches Kalkül und Machtstreben hinausgeht.


5. Die Teilnehmer hoben die Rolle hervor, die den Religionen bei der Stärkung der gesellschaftlichen Beteiligung und des sozialen Zusammenhalts zukommen kann. Dadurch unterstützen sie auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips ganz konkret den Aufbau eines stabilen und wohlhabenden Staates.“








All the contents on this site are copyrighted ©.