2009-05-21 10:55:52

Italien: Fini gegen kirchlichen „Einfluss“ auf Gesetzgebung


Parlamentspräsident Gianfranco Fini hat die Kirche verärgert. Bei der Verabschiedung von Gesetzen dürfe sich das Parlament nicht an „religiösen Vorschriften“ orientieren, sagte Fini, der sich selbst als Agnostiker bezeichnet. Die Religion müsse außerhalb des Parlaments bleiben; ein religiöses Gebot dürfe nicht zu einem staatlichen Gesetz werden. In den letzten Monaten war es in Italien mehrfach zu heftigen Konflikten rund um ethische Fragen wie künstliche Befruchtung, Sterbehilfe und eheähnliche Lebensgemeinschaft gekommen; die katholische Kirche des Landes hatte dabei jeweils klar Position bezogen. Die Worte Finis lösten auch im Vatikan Empörung aus. Bei den Themen etwa des Lebensschutzes gehe es nicht um „religiöse Vorschriften“, sondern um fundamentale Menschenrechte, die auch von der italienischen Verfassung verteidigt werden - das betonte der emeritierte Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Elio Sgreccia. Die Katholiken hätten das Recht, Gesetzesvorhaben zur „Liberalisierung“ von Abtreibung und Euthanasie in Frage zu stellen. Fini, ein langjähriger Exponent der postfaschistischen „Alleanza Nazionale“, ist mittlerweile eine der wichtigsten Führungsfiguren in der rechten Einheitspartei „Volk der Freiheit“ von Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

(kap 21.05.2009 sk)








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