Kann der Anbau genveränderter
Pflanzen das Hungerproblem der Welt lösen? Dieser Frage geht die Päpstliche Akademie
der Wissenschaften bei ihrer derzeitigen Vollversammlung im Vatikan nach. Forscher
und katholische Würdenträger debattieren das strittige Thema ohne Scheuklappen. Der
Vatikan hat bisher noch keine offizielle Stellungnahme zur Genmanipulation von Pflanzen
und Lebensmitteln abgegeben. Doch in breiten katholischen Kreisen überwiegt Skepsis
bezüglich der transgenen Pflanzen. So sagte uns der Kameruner Bischof George Nkuo
von Kumbo, er betrachte die „neuartigen Pflanzen“ mit Sorge, weil ihr Anbau die ohnehin
schon armen Bauern im Land schädigen würde:
„In ganz Afrika ist es sehr
wichtig, herkömmliche Agrarpraktiken beizubehalten und wieder auf diese zurückzukommen.
Die Menschen müssen in der Lage sein, das Land so zu bewirtschaften, wie es sich traditionell
als gut herausgestellt hat. Meine Sorge ist die, dass herkömmliche Bauern aussterben,
wenn wir diese massiven Einwirkungen der Gentechnik auf Afrika – und auch andere Entwicklungsländer
– zulassen. Natürlich gibt es noch weitere Nebeneffekte: auf die gesundheitliche Verfassung
der Menschen, auf die Umwelt insgesamt und auch Nebeneffekte wirtschaftlicher Natur.
Hierzu bin ich kein Experte. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns von den Wissenschaftlern
darüber aufklären lassen. Ich selbst kann nur die armen Bauern und Feldarbeiter dazu
aufrufen, stark zu bleiben, herkömmlich zu produzieren und eine Interessensgemeinschaft
zu den Umweltfragen zu bilden.“