Papst bei Regina Coeli: „Gerechtigkeit für alle muss Ziel des Dialogs sein“
Gottes Heilsversprechen
gilt für alle, die ihn fürchten, Gerechtigkeit praktizieren und dadurch die Welt für
das Reich Gottes öffnen. Dieses Anliegen müsse Basis für den interreligiösen Dialog
und die Friedensbemühungen im Heiligen Land sein. Das sagte Benedikt XVI. an diesem
Sonntag beim Regina-Coeli-Gebet. Vor zehntausenden Gläubigen, die sich bei sommerlichen
Temperaturen und strahlendem Sonneschein auf dem Petersplatz versammelt hatten, zog
der Papst eine erste Bilanz seiner Nahostreise:
„Diese Pilgerreise zu den Heiligen
Stätten war auch eine Pastoralvisite bei den Gläubigen, die dort leben, ein Dienst
für die Einheit der Christen in der Region, für den Dialog mit Juden und Muslimen
sowie für den Frieden in der Region.“
Benedikt dankte Gott für die Pilgerreise
und allen, die den Besuch organisiert und ermöglicht hatten. Das Heilige Land sei
von Widersprüchen und einem unendlichen Bruder-Konflikt gezeichnet, führte der Papst
aus. Es sei aber auch ein Symbol der Liebe Gottes zu seinem Volk und der ganzen Menschheit
und damit zugleich ein Symbol der Freiheit, des Friedens und des Heilsangebots Gottes
an alle:
“Die Heilsgeschichte beginnt mit der Auserwählung eines Mannes, Abrahams,
und eines Volkes, Israel. Aber ihre Absicht ist die Universalität, das Heil aller
Völker. Die Heilsgeschichte ist schon immer charakterisiert durch diese Verquickung
von Besonderheit und Universalität. Diese Verbindung geht klar aus dem ersten Brief,
den wir heute gehört haben, hervor: Der heilige Petrus sagte, als er im Haus des Cornelius
den Glauben der Heiden und ihre Sehnsucht nach Gott sieht: „In Wahrheit begreife ich,
daß Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit
wirkt, ist ihm angenehm.“ (Apg. 10, 34-35). Gott zu fürchten und Gerechtigkeit zu
praktizieren, um die Welt so für das Reich Gottes zu öffnen: das ist das tiefere Ziel
jedes interreligiösen Dialogs.“
Einen ausführlichen Rückblick auf seine Reise
nach Jordanien, Israel und in die Palästinensergebiete kündigte Benedikt XVI. für
kommenden Mittwoch an.