Den vorletzten Tag seiner Nahost-Reise verbrachte Papst Benedikt XVI. in Nazareth
im Norden Israels. In der Heimat Jesu hat das Kirchenoberhaupt mit 45.000 Gläubigen
eine weitere Messe unter freiem Himmel gefeiert. Am Nachmittag begrüßte er die religiösen
Oberhäupter Galiläas in der Verkündigungsbasilika von Nazareth. Nach einem privaten
Gebet in der Grotte, wo laut Überlieferung Maria vom Engel Gabriel die Botschaft von
der Empfängnis Jesu erhalten hat, feierte der 82-Jährige die Vesper mit Bischöfen,
Priestern, Ordensleuten und kirchlichen Gemeinschaften aus dem Norden Israels. Außerdem
stand am Nachmittag ein privates Treffen mit Israels neuem Ministerpräsidenten Benjamin
Netanjahu auf dem Programm, bei dem es um die Fortführung des Friedensprozesses im
Nahen Osten ging. Im Vorfeld hatten Islamisten gegen den Besuch des katholischen Oberhaupts
in Nazareth protestiert. Die Reise steht unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Stichwort:
Nazareth http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287275 Papst
singt und betet mit Religionsführern um Frieden Es ist eine schlichte und
schöne Geste: Papst Benedikt hat zum Abschluss seines Treffens mit Religionsführern
in Nazareth gemeinsam mit ihnen um Frieden gebetet. Als ein Rabbiner nach dem offiziellen
Teil der Begegnung am Redepult ein Friedenslied sang, erhob sich Benedikt von seinem
Sitz auf der Mitte des Podiums, fasst die Umstehenden – einen Rabbi und einen Moslem
- bei den Händen und sang mit: „Salam, Shalom, Lord grant us peace“. Einige Passagen
des musikalischen Gebetes waren in Latein gehalten. Der nüchterne Konferenzsaal der
Verkündigungskirche verwandelte sich in einen Andachtsraum der Zuversicht und des
Einvernehmens zwischen den Gläubigen unterschiedlicher Religionen. Es war ein Moment,
wie ihn kein Protokoll vorsehen kann. Ein Zeichen gerade in Nazareth, wo wegen einer
geplanten Großmoschee just bei der Verkündigungskirche seit Jahren ein Streit zwischen
Moslems und Christen tobt. In seiner Ansprache an die Religionsführer Galiläas
bat der Papst darum, für ungehinderten Zugang zu den jeweiligen Gebetsstätten zu sorgen.
Sie sollten eine „friedvolle Umgebung für Betrachtung und Gebet hier und überall in
Galiläa gewährleisten“, sagte der Papst am Donnerstag vor jüdischen, christlichen,
muslimischen und drusischen Gläubigen in Nazareth. Gleichzeitig erneuerte Benedikt
seinen mahnenden Appell an die verschiedenen Religionen, gemeinsam die Kultur des
Friedens in Nahost zu fördern. (rv) Hier der gesamte Beitrag zum Nachlesen und
-hören: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287465 Im
Wortlaut: Papstrede an Religionsführer in Nazareth: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287435 Stichwort:
Verkündigungskirche http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287354
Papst
in Nazareth: „Heiligkeit der Familie“ schützen Papst Benedikt XVI. hat an diesem
Donnerstag in Nazareth eine Rückbesinnung auf die „Heiligkeit der Familie“ gefordert
und Christen und Muslime zur Zusammenarbeit aufgerufen. Die Familie sei der „Grundstein“
jeder „wohlgeordneten und aufnahmebereiten Gesellschaft“. Daher habe der Staat die
Pflicht, Familien in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen, sagte der Papst während
einer Messe in der Heimatstadt Jesu im Norden Israels. Nazareth, der Ort der Verkündigung
an Maria, erinnere zugleich an den unverzichtbaren Beitrag der Frau für die Gesellschaft. 45.000
Menschen, darunter Pilger aus aller Welt, waren zur Freiluftmesse am so genannten
Berg des Absturzes gekommen. Der Name des Ortes geht auf die biblische Episode zurück,
nach der eine aufgebrachte Menge Jesus den Abhang hinabstürzen wollte. Die Kirchensprache
Latein bestimmte Lieder und Gebete der Messe, daneben erklangen Griechisch, Arabisch
und Englisch. Mit dem Papstbesuch endete feierlich das „Jahr der Familie“, das die
Kirche im Heiligen Land ausgerufen hatte. Benedikt XVI. mahnte zur lebenslangen
Treue zwischen Mann und Frau, „die das von Gott geschenkte Leben annehmen“ sollen.
Die Familie sei außerdem „Hauskirche“, Ort des Glaubens und des Gebets, Grundstein
für Kirche und Gesellschaft. Der Staat wiederum habe die Pflicht, „die Familien
in ihrer erzieherischen Sendung zu unterstützen, die Institution Familie und deren
Rechte zu schützen, und zu gewährleisten, dass alle Familien unter würdigen Bedingungen
leben und gedeihen können“. Wie schon bei der ersten Freiluftmesse während
seiner Nahost-Reise vergangenen Sonntag in Amman, rief der Papst auch bei dieser letzten
Großveranstaltung zur Achtung der Frau auf. Nazareth, der biblische Ort der Verkündigung
der Geburt Jesu an Maria, erinnere auch an die Pflicht, „die besondere Rolle der Frau
und die ihr von Gott gegebene Würde anzuerkennen und zu respektieren“. „Ganz
gleich, ob sie nun als Mütter in Familien leben, als wichtiger Part im Arbeitsleben
und in den gesellschaftlichen Einrichtungen oder in einer besonderen Berufung unserem
Herrn durch die evangelischen Räte der Keuschheit, Armut und des Gehorsams folgen:
die Frauen spielen stets eine unersetzliche Rolle dabei, jene ,Humanökologie’ (vgl.
Centesimus annus, 39) zu schaffen, derer unsere Welt und dieses Land so dringend bedürfen.“ Der
Berg des Absturzes, erinnere schon Generationen von Pilgern daran, dass die Botschaft
Jesu „manchmal eine Quelle des Widerspruchs und Konflikts war“, so Benedikt XVI. und
beklagte zugleich die jüngeren Spannungen zwischen Christen und Muslimen in Nazareth.
Er bezog sich auf die Pläne islamischer Fundamentalisten, eine große Moschee neben
der Verkündigungsbasilika zu errichten. Die Auseinandersetzungen belasteten über Jahre
das Verhältnis von Christen und Muslimen. Der Papst rief zur Zusammenarbeit auf: „Ich
ersuche die Menschen guten Willens in beiden Gemeinden dringend, den bereits angerichteten
Schaden wieder gutzumachen und in der Treue im Glauben an den einen Gott, den Vater
der Menschheitsfamilie, Brücken zu bauen und den Weg zu einem friedlichen Zusammenleben
zu finden. Mögen wir alle der zerstörerischen Macht von Hass und Vorurteil, die zuerst
die Seelen der Menschen und dann ihre Körper tötet, eine klare Absage erteilen!“
(rv) Hier der gesamte Beitrag zum Nachlesen und -Hören: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287469 Im
Wortlaut: Predigt bei der Messe in Nazareth: http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287434
Papst
bei Vesper in Nazareth: „Neue Schöpfung aktiv mitgestalten“ „Schöpft Kraft
aus Marias Beispiel und bleibt im Land“ Für Benedikt XVI. war die Vesper am Verkündigungsheiligtum
an diesem Donnerstagabend die passende Gelegenheit, diesen Gedanken stark zu machen.
Er feierte den Gottesdienst vor christlichen Ordensleuten, Bischöfen und Priestern,
sowie Mitarbeitern im pastoralen Dienst in Galiläa. An dem Ort, „wo Gottes Wort
Fleisch angenommen hat und gekommen ist, um unter uns zu wohnen“, stellte der Papst
Maria als Vorbild für die Christen im Heiligen Land in den Mittelpunkt seiner Predigt: „Wie
Maria kommt euch eine Rolle in Gottes Heilsplan zu, indem ihr Christus in die Welt
hineintragt, Zeugnis für ihn ablegt und seine Botschaft des Friedens und der Einheit
verbreitet. Habt das Vertrauen, Christus treu zu sein und hier in dem Land zu bleiben,
das er durch seine persönliche Gegenwart geheiligt hat!“ In seiner Predigt
meditierte der Papst über die Lage Marias vor über 2.000 Jahren und aktualisierte
deren gläubiges Einverständnis für die gegenwärtige Situation im Heiligen Land. (rv) Der
gesamte Beitrag von Veronica Pohl zum Nachhören und –lesen: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287466 Im
Wortlaut: Ansprache bei der Vesper in Nazareth: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287441 Papst
spricht mit Netanjahu über Friedensprozess Benedikt XVI. hat mit Israels Premierminister
Benjamin Netanjahu über den Friedensprozesses im Nahen Osten gesprochen. Der Papst
war am frühen Donnerstag Nachmittag im Franziskanerkonvent von Nazareth mit Netanjahu
zu einer privaten Unterredung zusammengekommen. Bei dem rund 15-minütigen Gespräch
ging es nach Angaben von Vatikansprecher Pater Federico Lombardi um die Möglichkeiten
einer Wiederbelebung des Friedensprozesses in Nahost. - Der rechtsorientierte Likud-Vorsitzende
hatte nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak diese Woche
angekündigt, so rasch wie möglich neue Friedensgespräche mit den Palästinensern beginnen
zu wollen. Er hoffe, dass dies „in den kommenden Wochen“ möglich sei. Auf die Gründung
eines palästinensischen Staates wollte er sich nicht festlegen lassen. Nach der
Begegnung zwischen dem Papst und dem seit März regierenden Premier trafen sich die
offiziellen Delegationen der israelischen Regierung und des Heiligen Stuhls. Laut
Lombardi stand dabei das seit langem verhandelte Wirtschafts- und Finanzabkommen im
Mittelpunkt. Auch die strittige Frage nach Reisegenehmigungen für katholische Geistliche
in Israel sei zur Sprache gekommen. (rv/ansa/afp)
ZWISCHENBILANZEN,
EINSCHÄTZUNGEN, REAKTIONEN: Benedikt in Nazareth - Eindrücke und
Bilanz unseres Korrespondenten Der erste, herausragende Eindruck dieses Tages
war die Messe von Nazareth: Zehntausende von Menschen mit Fähnchen und in bunter Kleidung,
ein gelöster Papst, der in seinem Papamobil durch die Menge fuhr, winkte und strahlte,
und ein prachtvolles und ganz neu eingerichtetes Gelände, das auch künftig für Pilger-Events
genutzt werden soll. Stefan Kempis lässt den siebten Tag der Papstreise Revue passieren: Es
war die größte Messe dieser Reise überhaupt, größer noch als die von Amman. Man hatte
trotz der scharfen Sicherheitsmaßnahmen den Eindruck: Jetzt ist der Papst wirklich
bei den Katholiken des Heiligen Landes angekommen. Benedikt fand in seiner Predigt
sehr deutliche Worte gegen Hass und gegen die Emigration von Christen – aber noch
kraftvoller wirkte die Rede von Erzbischof Elias Chacour prangerte auch viel energischer
als in diesen Tagen der Lateinische Patriarch Fouad Twal den Druck auf die Christen
im Heiligen Land an. Das Treffen Benedikts mit Ministerpräsident Netanjahu am Nachmittag
war mit Erwartungen überfrachtet, dauerte aber nur 15 Minuten; der Premier sprach
englisch, der Papst italienisch. Wer die Bilder gesehen hat, wird nicht den Eindruck
haben, dass das der Anfang einer wundervollen Freundschaft war… Beim interreligiösen
Dialog ist der Papst dann vor Erschöpfung fast eingeschlafen, offen gesagt; aber als
ein Rabbiner auf einmal ein Friedensgebet sang – das war offenbar nicht eingeplant
-, da änderte sich spürbar die Atmosphäre, der Papst und die Religionsführer um ihn
herum standen auf, fassten sich bei den Händen, einige sangen mit: „Lord, give uns
peace; Herr, gib uns Frieden.“ Endlich mal ein schöner, spontaner Moment – und eine
kleine Sensation, denn keiner kann sich im Moment erinnern, dass Johannes Paul jemals
auf eine solche Weise gemeinsam mit Moslems, Juden, Drusen und Christen anderer Konfessionen
gemeinsam gebetet hätte. Auch wenn das Papstprogramm danach noch weiterging – es ist
dieses Bild, welches bleibt von diesem Tag in Nazareth, ja sogar von dieser Reise…
zusammen mit den Bildern von Benedikt an der Klagemauer und an der Sperrmauer. (rv) „Papst
ist bei Christen angekommen“ Der Papst ist bei den Christen im Heiligen Land
angekommen. Das sei bei seinen Besuchen in Bethlehem und Nazareth mehr als deutlich
geworden – meinen unsere Radio-Vatikan-Korrespondenten vor Ort, Gabi Fröhlich und
Stefan Kempis. In ihrem Gespräch ziehen sie eine erste Bilanz der Papstreise, berichten
von Höhepunkten und ihren Eindrücken der letzten Tage. Hören und lesen Sie hier
das Kollegengespräch: http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287582
Israel:
Peres zieht positive Zwischenbilanz Israels Staatspräsident Shimon Peres hat
den Besuch Benedikts XVI. im Nahen Osten gewürdigt. Der Besuch sei klar auf die Zukunft
ausgerichtet und habe „die drängendsten Fragen unserer Zeit“ berührt, sagte der Friedensnobelpreisträger
in einem Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Donnerstagsausgabe). Die
wichtigste Lektion sei der Kampf gegen jede Form von Antisemitismus. Die Ansprachen
am Flughafen und in der Holocaust-Gedenkstätte müsse „man vielleicht zusammennehmen“,
um eine klare Vorstellung von der Botschaft des Papstes zu haben. Benedikt XVI. habe
die Shoah und Antisemitismus in Yad Vashem deutlich verurteilt, aber die Rede bei
der Ankunft sei „vielleicht die stärkere“. Nach dem Besuch in der Gedenkstätte hatten
Kritiker von einer „halbherzigen“ Rede gesprochen und dem Papst vorgeworfen, die Shoah
und die Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht deutlich genug verurteilt zu haben. Peres
rief im Gespräch mit dem Osservatore Romano zu einem Ende der Gewalt im Nahen Osten
auf. Letztlich wolle niemand die Mauern, „für die alle sehr hoch bezahlen“. „Um unseren
Kindern eine Zukunft in Frieden zu ermöglichen“, müssten alle zunächst „die Grenzen
und die Herzen öffnen“, sagte der israelische Staatspräsident. Das Interview wurde
während des Besuchs Benedikts XVI. in Bethlehem geführt. (or) Lombardi:
Positives Echo Vatikansprecher Federico Lombardi hat eine positive Bilanz der
zu Ende gehenden Papstreise ins Heilige Land gezogen. Der Aufenthalt in Israel und
in den Palästinensergebieten sei komplexer gewesen als die vorangegangene Etappe in
Jordanien. Bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag äußerte sich Lombardi zufrieden
darüber, dass das öffentliche Interesse am Besuch mit den Etappen in Jerusalem und
Bethlehem nicht eingebrochen sei, sondern anhalte. Die Messe in Nazareth habe noch
mehr Zuspruch gefunden als jene in Amman und sei somit das größte Ereignis der Reise.
(kna) Presseschau vom Donnerstag Der Papst fuhr durch die
Mauer – und damit war er weg. Jedenfalls für die israelische Presse. Bei vielen, etwa
dem populären „Jedijot Achronot“, reichte es gerade mal zu einem Foto von Benedikt
mit der Sperrmauer im Hintergrund, und das war’s dann auch schon. Anders als an diesem
Donnerstag, an dem die Messe von Nazareth auch im israelischen Fernsehen übertragen
wird, gab es von der Messe in Bethlehem am Vortag keine Live-Bilder in Israels TV. Zum
Nachhören und -lesen:http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287471 Deutschland:
Limburger Bischof beklagt „Lust an der Kritik“ Der Limburger Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst hat „kurzsichtige“ Kritik an Benedikt XVI. und seiner Nahostreise
beklagt. In der medialen Wahrnehmung des Papstes gebe es eine „seltsame Form der Unschärfe
und Kurzsichtigkeit“. Zuweilen lasse sich sogar der Eindruck gewinnen, als gäbe es
eine regelrechte „Lust an der Kritik“, schreibt der Bischof in der „Frankfurter Neuen
Presse“ (Donnerstag). Als „kurzsichtig“ wertet Tebartz-van Elst manche Kritik, die
in diesen Tagen zum Besuch des Papstes im Nahen Osten und zu seinen Ansprachen dort
zu lesen sei. Spätere Generationen würden besser beurteilen können, welche Rolle der
Papst aus Deutschland für die Weiterentwicklung der christlich-jüdischen Beziehungen
und den Frieden auf dem Globus gespielt habe. Wer jetzt kurzfristig auf Schlagzeilen
schiele, laufe Gefahr, einer ungerechtfertigten Kritik an Benedikt XVI. unkritisch
zu folgen, warnt Tebartz-van Elst. (pm/kna) Deutschland: Pax Christi
lobt „mutige“ Worte in Bethlehem Papst Benedikt XVI. habe mit seiner Forderung
nach der Aufhebung der Blockade von Gaza einen wichtigen Beitrag für einen gerechten
Frieden im Nahen Osten geleistet. Das erklärte an diesem Donnerstag Pax Christi Deutschland.
„In einer äußerst schwierigen Situation hat er Mut und Augenmaß bewiesen. Bundeskanzlerin
Merkel und Außenminister Steinmeier sollten sich daran ein Beispiel nehmen und mehr
Verantwortung zeigen“, betonte die Sprecherin der zuständigen Nahostkommission, Wiltrud
Rösch-Metzler. „Sie müssten sich endlich dafür einsetzen, dass die Blockade des Gazastreifens
und die damit einhergehende kollektive Bestrafung der Menschen aufgehoben werden.“
- Der Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi, der Fuldaer Bischof Heinz Josef
Algermissen, hatte sich im Vorfeld der Reise mit einem offenen Brief an Papst Benedikt
XVI. gewandt und eine „gerechte politische Lösung“ des Nahostkonflikts angemahnt.
Für das palästinensische Volk sei diese „eine Frage von menschenwürdigem Leben, ja
Überleben“. (pm) Bethlehem: Alltag im Schatten der Mauer „Der
Besuch des Papstes bringt Frieden“, so schwierig die allgemeine Lage auch sei. Zumindest
lenke er die weltweite Aufmerksamkeit auf Bethlehem. Das betonte der palästinensische
Christ Ibrahim Salameh im Gespräch mit unserem Korrespondenten Stefan von Kempis.
Salameh ist Dozent an der Universität von Bethlehem und meint: „Wir Palästinenser
haben eine schlechte Angewohnheit: Wir gewöhnen uns schnell an alles.“ Im Interview
berichtet er vom Alltagsleben im Schatten der Mauer - für Christen und Muslime gleich
beschwerlich. (rv) Im Audiofile hören Sie das ganze Interview, es führte Stefan
von Kempis: http://62.77.60.84/audio/ra/00162077.RM
Caritas
Baby Hospital: So war der Papstbesuch Papst Benedikt XVI. hat mit seinem Besuch
im Caritas Baby Hospital die Arbeit der Kinderhilfe Bethlehem in einzigartiger Weise
gewürdigt. Für den Papst sei der Besuch ein sehr persönliches Anliegen gewesen; beim
Rundgang über die Stationen „nahm er sich viel Zeit für die Kinder“. Das betonte an
diesem Mittwoch die Hilfsorganisation Kinderhilfe Bethlehem, Träger des einzigen Kinderkrankenhauses
in den Palästinensergebieten. Der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof
Kurt Koch, und sein deutscher Amtskollege, Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßten
das Kirchenoberhaupt in der Klinik, die jährlich rund 30.000 Kinder unabhängig von
Staats- oder Religionszugehörigkeit versorgt. Hier geht’s zum ganzen Beitrag:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287694
Heilig-Land-Verein:
„Papst berührt mit seinen Worten“ Der deutsche Heilig-Land-Verein zieht eine
positive Zwischenbilanz des Papstbesuchs. Vor allem in Bethlehem habe der Papst die
Menschen berührt, sagte der Leiter des Jerusalemer Büros, Bernd Mussinghoff, im Gespräch
mit unserem Korrespondenten Stefan von Kempis. Hier zum Nachhören und -Lesen:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287556
Ökumene:
Papst soll Einheit vorantreiben Wie wirkt Benedikt XVI. auf orientalische Christen?
Darüber hat Stefan von Kempis mit dem Propst der Evangelischen Kirche des Heiligen
Landes, Uwe Gräbe, und mit Petra Heldt von der „Ökumenischen Bruderschaft christlicher
Kirchen in Jerusalem“ gesprochen. Vielleicht fehle es ihm „ein wenig an Herzenswärme“,
sagen die beiden Protestanten, aber dass das katholische Kirchenoberhaupt sich am
Freitag mit dem Griechisch-Orthodoxen Patriarchen trifft, sei „großartig“. Benedikt
XVI. solle weiter daran arbeiten, „dass die Jünger Jesu eins seien“. Das Interview
mit Uwe Gräbe und Petra Heldt führte unser Korrespondent Stefan von Kempis. Hier
zum Nachhören und - lesen: http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=287134