Auf schnelle Ergebnisse
in den Verhandlungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl hofft Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone nach der Heilig-Land-Reise des Papstes. In der politisch äußerst
angespannten Situation im Nahen Osten habe Benedikt XVI. ein positives Beispiel gegeben,
sagte Bertone gegenüber Radio Vatikan: „Die Worte und das Beispiel
des Papstes waren für alle Zeichen der Ermutigung, der Hoffnung und des Dialogs. Der
Papst hat konkrete Felder, Richtungen und Methoden des Dialogs aufgezeigt, die alle
auf dem Gebot der Liebe basieren, was ja ein gemeinsames Wort der Juden, Christen
und Moslems ist. Alle hoffen wir also darauf, dass die Mission des Papstes und seiner
Mitarbeiter in ihren jeweiligen Bereichen in dieser Region reich und dauerhaft Frucht
bringt.“
Der zweite Mann im Vatikan glaubt, dass nun auch die seit Jahren
laufenden und mitunter stockenden Verhandlungen über das Wirtschaftsabkommen zwischen
Israel und dem Heiligen Stuhl weiter vorankommen. In den Gesprächen vor Ort ging es
erneut um die Anerkennung kirchlichen Eigentums und die strittige Frage der Reisegenehmigungen
für katholische Geistliche in Israel. Bertone:
„Das Gespräch mit Regierungschef
Netanjahu war sehr positiv, auch hier wurden konkrete Punkte und Aufgaben angesprochen.
Wir hoffen also, Bewegung in die Angelegenheit zu bringen und so Ziele zu erreichen,
die wir alle erwarten.“
Bertone hat Benedikt XVI. bei allen Programmpunkten
begleitet: in Jordanien, in Israel und in den palästinensischen Autonomiegebieten.
Was war für ihn - ganz persönlich - der Höhepunkt der Reise?
„Bethlehem
– nicht nur als Ort in den palästinensischen Autonomiegebieten, sondern als Ort der
Menschwerdung Gottes. Ich denke da an alle Kinder auf der Welt und erinnere nur an
den Besuch des Papstes im Baby Hospital. Ich denke, wir haben in diesem Moment alle
für die Zukunft unserer Kinder gebetet, so wie es Shimon Peres im Interview mit dem
Osservatore Romano sagte: Wir sehnen uns alle nach einer Welt ohne Mauern, ohne Gewalt,
nach einer Welt, die von Liebe regiert wird. Wir wollen also eine Zukunft voll Frieden
und Zufriedenheit für alle Kinder der Welt aufbauen.“