Spanien lockert seine Abtreibungsgesetzgebung. Die Regierung von Ministerpräsident
Jose Luis Rodriguez Zapatero hat an diesem Donnerstag einem Entwurf zur Lockerung
des Abtreibungsrechts zugestimmt. Schwangerschaftsabbrüche sollen demnach bis zur
14. Woche auf Antrag straffrei und kostenlos sein. Zudem können demnächst auch Minderjährige
ab 16 Jahren ohne Einverständnis ihrer Eltern einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen
lassen, wie die sozialistische Vizeregierungschefin Maria Teresa Fernandez de la Vega
in Madrid mitteilte. Bei Missbildung des Fötus oder bei Gefährdung der physischen
oder psychischen Gesundheit der Mutter sind Abtreibungen laut der neuen Gesetzgebung
bis zur 22. Schwangerschaftswoche erlaubt. Der von der katholischen Kirche scharf
kritisierte Entwurf geht nun dem Parlament zu. - Bislang sind Abtreibungen in Spanien
verboten. Das derzeit gültige Gesetz aus dem Jahr 1985 erlaubt Abtreibungen nur in
Fällen von Vergewaltigung, Missbildung des Fötus oder Gefahr für die Gesundheit der
Mutter. Die katholische Kirche protestiert bereits seit Anfang des Jahres gegen die
Liberalisierung der spanischen Abtreibungsgesetze. Die spanische Bischofskonferenz
startete eine landesweite Kampagne mit Straßenplakaten und Broschüren. Die Kritik
monatelang im Mittelpunkt der Gottesdienste. (ap/apic 14.05.2009 bp)