2009-05-14 18:15:36

Papst bei Vesper in Nazareth: „Neue Schöpfung aktiv mitgestalten“


„Schöpft Kraft aus Marias Beispiel und bleibt im Land“ Für Benedikt XVI. war die Vesper am Verkündigungsheiligtum an diesem Donnerstagabend die passende Gelegenheit, diesen Gedanken stark zu machen. Er feierte den Gottesdienst vor christlichen Ordensleuten, Bischöfen und Priestern, sowie Mitarbeitern im pastoralen Dienst in Galiläa.
An dem Ort, „wo Gottes Wort Fleisch angenommen hat und gekommen ist, um unter uns zu wohnen“, stellte der Papst Maria als Vorbild für die Christen im Heiligen Land in den Mittelpunkt seiner Predigt:

„Wie Maria kommt euch eine Rolle in Gottes Heilsplan zu, indem ihr Christus in die Welt hineintragt, Zeugnis für ihn ablegt und seine Botschaft des Friedens und der Einheit verbreitet. Habt das Vertrauen, Christus treu zu sein und hier in dem Land zu bleiben, das er durch seine persönliche Gegenwart geheiligt hat!“

In seiner Predigt meditierte der Papst über die Lage Marias vor über 2000 Jahren und aktualisierte deren gläubiges Einverständnis für die gegenwärtige Situation im Heiligen Land:
 
„Im Staat Israel und in den Palästinensischen Gebieten bilden die Christen eine Minderheit in der Bevölkerung. Vielleicht habt ihr manchmal das Gefühl, dass eure Stimme wenig gilt. Viele eurer Mitchristen sind ausgewandert, in der Hoffnung, woanders größere Sicherheit und bessere Aussichten zu finden. Eure Lage ruft jene der jugendlichen Jungfrau Maria ins Gedächtnis, die in Nazareth ein Leben im Verborgenen führte, ohne weltlichen Reichtum oder Einfluss. Schöpft Kraft aus Marias Lobgesang, den wir gleich in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in aller Welt singen werden!“

 
Die Neue Schöpfung, die in der Menschwerdung Jesu Christi ihren Anfang genommen habe und auf dem Einverständnis Marias in den Heilsplan Gottes fuße, sei ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Sie bezeuge auch, dass Gott den Menschen zur Seite stehe, so die Worte des Papstes.

„Wenn wir über dieses freudenreiche Mysterium nachdenken, gibt es uns Hoffnung, die sichere Hoffnung, dass Gott fortfährt, in unsere Geschichte einzugreifen, mit schöpferischer Kraft zu handeln, um Ziele zu erreichen, die nach menschlichem Ermessen unmöglich erscheinen. Er lädt uns mit ausgesuchter Feinfühligkeit ein, seiner Einwohnung in uns zuzustimmen, das Wort Gottes in unseren Herzen aufzunehmen, und macht uns fähig, ihm in Liebe zu antworten und einander in Liebe zu begegnen.“

Dafür, dass die Einheit der Kirche im Heiligen Land in Glaube, Hoffnung und Liebe weiter wachse, müssten die Christen vor Ort Sorge tragen. Papst Benedikt versicherte den Anwesenden hierfür seinen Beistand im Gebet.
Den Gottesdienst feierten u. a. auch Gemeindemitglieder des Lateinischen Patriarchats und deren Patriarch Fouad Twal selbst mit. Weiter waren der Erzbischof der griechisch-melkitischen Gemeinschaft, Elias Chacour, und melkitische Gläubige anwesend.

(rv 14.05.2009 vp)







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