Papst Benedikt XVI.
habe mit seinem Besuch im Caritas Baby Hospital die Arbeit der Kinderhilfe Bethlehem
in einzigartiger Weise gewürdigt. Für den Papst sei der Besuch ein sehr persönliches
Anliegen gewesen; beim Rundgang über die Stationen „nahm er sich viel Zeit für die
Kinder“. Das betonte an diesem Mittwoch die Hilfsorganisation Kinderhilfe Bethlehem,
Träger des einzigen Kinderkrankenhauses in den Palästinensergebieten. Der Vorsitzende
der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Kurt Koch, und sein deutscher Amtskollege,
Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßten das Kirchenoberhaupt in der Klinik, die jährlich
rund 30.000 Kinder unabhängig von Staats- oder Religionszugehörigkeit versorgt.
Auch
wenn Benedikt XVI. sich nicht Arabisch hätte verständigen können, so sei doch die
Sprache der Gesten „sprechender als viele Worte“, meinte Koch nach dem Besuch, für
den im beispiellos dichten Reiseprogramm lediglich 20 Minuten eingeplant waren. Ursprünglich.
Beim Gang durch die Stationen nahm er Kleinkinder auf den Arm, herzte und segnete
sie. Zwei Kinder schenkten ihm eine traditionelle Bethlehemer Krippe aus Olivenholz. Bischof
Koch: „Es ist wie immer, wenn der Papst die kleinen Kinder sieht, vergisst
er die Zeit und widmet sich ganz den Kindern und möchte ihnen nur das Beste geben.
Das tut er, indem er sie segnet. Das ist wunderbar. Es waren meistens palästinensische
und arabische Kinder, aber die gestische Sprache ist wichtiger als die verbale Sprache.“ Oberschwester
Erika Nobs „war sehr stolz, wenn auch aufgeregt, dass ich den Heiligen Vater führen
durfte und ihm unsere Kinder und Probleme vorstellen konnte. Ich hatte das Gefühl,
dass er sehr aktiv daran teilgenommen hat. Ich habe ihm auch ein bisschen von der
Armutssituation hier erzahlt, weil wir Kinder haben, die nicht richtig wachsen, die
unterernährt sind. Und ich war sehr überrascht, dass er länger geblieben ist, als
es geplant war. Er wurde sogar gestoppt, denn er wollte noch in andere Räume hinein,
aber die Security meinte, dass man jetzt abbrechen müsse. Ich denke, es ist eine große
Anerkennung des Heiligen Vaters, dass er in unser Hospital gekommen ist, dass er unsere
Kinder besucht hat, die Kinder von Bethlehem, auch die Mütter von Bethlehem, die sonst
immer im Schatten der großen Weltpolitik untergehen. Es ist auch eine große Anerkennung
für unsere Arbeit als katholische Institution und ein Hoffnungszeichen. Wir sind alle
glücklich und dankbar.“
Die Bischöfe in Deutschland und der Schweiz wollen
das Kinderkrankenhaus nicht nur halten, sondern weiterhin ausbauen. Der Besuch des
Papstes habe sie ihrem Bemühen bestärkt, sagt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Robert Zollitsch: „Ich hoffe, dass das auch ein Zeichen sein wird, das über
den Tag hinausgeht. Die Welt kann zur Kenntnis nehmen, was wir als Christen aus Deutschland
und der Schweiz gemeinsam tun, um hier Kindern zu helfen, unabhängig von der Religion,
dass wir einen Beitrag leisten wollen, dass hier Menschen verschiedener Religionen
wirklich zusammenleben und wissen, wir sind aufeinander angewiesen und können einander
helfen und dürfen auch die Hilfe von anderen erfahren.“ (rv 14.05.2009 bp)