2009-05-13 17:17:52

Stichwort: Nazareth


Am Donnerstag pilgert Papst Benedikt nach Nazareth. Die Stadt im Norden Israels ist die Heimat Jesu. Auch wenn die Evangelien Bethlehem als Geburtsort nennen, wuchs Jesus in Nazareth inmitten der Berge Galiläas auf; hierhin kehrte er mit seinen Eltern von der Flucht nach Ägypten zurück. Die Forschung geht davon aus, dass Jesus vor Beginn seines öffentlichen Auftretens rund 30 Jahre in Nazareth lebte.

Heute ist das im fruchtbaren Norden Israels gelegene Nazareth mit rund 65.000 Einwohnern die größte arabische Stadt des Landes. Etwa zur Hälfte sind die Einwohner Christen verschiedener Konfessionen. In direkter Nachbarschaft entstand seit 1957 der moderne Stadtteil Nazerat Illit, in dem fast nur Juden wohnen, vorwiegend Einwanderer aus Russland.

Islamische Fundamentalisten hatten im Vorfeld gegen die Visite des Papstes in Nazareth protestiert und zu Kundgebungen aufgerufen. Seit Jahren bestehen Pläne, unmittelbar neben der Verkündigungsbasilika eine große Moschee zu bauen. Das Vorhaben belastet das Verhältnis von Christen und Muslimen in der Heimatstadt Jesu erheblich.

Theologisch ist Nazareth, das im Alten Testament nicht erwähnt wird, als Ort der Verkündigung der Geburt Jesu an Maria von Bedeutung. Im Lukas-Evangelium heißt es über den ersten öffentlichen Auftritt Jesu, dass ihn die Einwohner der Stadt empört davonjagten. Zahlreiche christliche Kirchen im Stadtgebiet erinnern an das in der Bibel berichtete oder das von der Tradition ausgemalte Geschehen. In einer Grotte unter der 1969 fertiggestellten katholischen Verkündigungsbasilika wird das Haus Mariens verehrt.

Seit dem Mittelalter war Nazareth vorwiegend von arabischen Christen bewohnt. Zur Zeit Jesu war die Gegend sehr spärlich besiedelt, wie archäologische Befunde zeigen. Forscher schätzen die Einwohnerzahl im ersten Jahrhundert auf höchstens 500.
(kna/rv 13.05.2009 gs)








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