2009-05-13 19:12:25

Papst steht kranken Kindern bei


RealAudioMP3 „Ich bin bei euch!“ Diese Botschaft hat Benedikt XVI. am Mittwochnachmittag bei seinem Besuch im Caritas-Baby-Hospital hinterlassen. Die 1978 von dem Schweizer Pater Ernst Schnydrig ins Leben gerufene Spezialklinik versorgt jährlich rund 30.000 Kinder unabhängig von Staats- oder Religionszugehörigkeit. Vor allem die deutschen und Schweizer Bistümer finanzieren diese einzige Kinderklinik in den Palästinensergebieten.

Sowohl dem Gründer der Einrichtung, als auch der Deutschen und der Schweizerischen Bischofskonferenz dankte Papst Benedikt in seiner kurzen Ansprache vor Ort herzlich. Weiter betonte er, wie sehr ihn sein Besuch in der Kinderklinik freue:

„Gott hat mir diese Gelegenheit geschenkt, der Leitung, den Ärzten, den Krankenschwestern und Mitarbeitern des Caritas Baby Hospital meine Anerkennung für den unschätzbaren Dienst auszudrücken, den sie für die Kinder in der Gegend von Bethlehem und in ganz Palästina seit über fünfzig Jahren geleistet haben – und weiter leisten. Dank der Hingabe der Kinderhilfe Bethlehem blieb diese Einrichtung eine Oase des Friedens für die Schutzlosesten und hat als Leitstern der Hoffnung gezeigt, dass Liebe über Hass und Friede über Gewalt siegen kann. Den jungen Patienten und ihren Familienangehörigen, die von eurer Fürsorge profitieren, möchte ich einfach sagen: „Der Papst ist bei euch!“ Heute ist er persönlich bei euch, aber geistig begleitet er euch jeden Tag mit seinen Gedanken und Gebeten und bittet dabei den Allmächtigen, in seiner liebevollen Sorge über euch zu wachen.“

Birgit Pottler hat noch weitere Eindrücke aus dem Hospital für Sie:

Abschließend machte der Papst den Verantwortlichen Mut, an ihrer Mission festzuhalten. Er betete mit den Anwesenden zur Mutter Maria, der Schutzpatronin der Kranken, und erteilte den Kindern seinen Segen.

Chefärztin Hiyam Awad Marzouka, die in Würzburg studiert hat, hat Benedikt XVI. durch die Einrichtung begleitet. Zwar ist sie stolz auf diesen Besuch, aber mit einer Zusage des Papstes habe sie im Vorfeld nicht wirklich gerechnet, meint die Ärztin.

„Mit seinem Besuch zeigt er auch, dass er dieses Werk, das einzige spezialisierte Krankenhaus in der ganzen Westbank, schätzt und dass er das, was wir hier an Service für die Kinder anbieten, auch unterstützen will.“
 
Die Arbeitsbedingungen im Baby Hospital sind einzigartig – im negativen Sinn. Auch das erfährt der Papst bei seinem Besuch:

„Die soziale Lage der Eltern hat großen Einfluss auf unsere Arbeit. Die meisten hier haben ihre Arbeit verloren, die Armut zieht Kreise und hinterlässt Spuren, auch wenn es manchmal vielleicht nicht danach aussieht. Vielleicht gehen Sie in ein Haus und meinen, es geht den Leuten gut, da das Haus schön ist. Aber die Familien haben kein Einkommen und das wirkt sich auf die Kinder aus, auf ihre Ernährung, auf ihre Psyche und auf ihre Bildung.“

 
Jerusalem mit Behörden und Ärzten ist nah – und doch so weit:
 
„Die Hindernisse sind die Bewegungseinschränkungen: dass ich als Palästinenserin Jerusalem nicht erreichen kann, obwohl es nur zehn Kilometer entfernt liegt. Das gilt auch für meine Patienten. Wenn ich ein Kind in eine Spezialklinik in Jerusalem überweisen will, ist das ein Organisationsaufwand von einem halben Tag und mehr.“

Viele Christen in den autonomen Palästinensergebieten standen dem Papstbesuch negativ gegenüber, wussten nicht, welche Chancen sie sich davon versprechen sollten. Hiyam Awad Marzouka dagegen spricht von einem „Ereignis für Bethlehem“.

„Ich hoffe, dass die Christen in Bethlehem und in dieser Gegend ermutigt werden, hier zu bleiben und dass sie in ihren Wurzeln verankert sind, statt schwach zu werden und auszuwandern. ... Ich weiß, dass der Papst nicht zaubern kann. Ich weiß auch, dass unsere Situation sehr komplex ist. Aber ich wünsche mir trotzdem Frieden. Ich wünsche mir, dass ich nach Jerusalem gehen kann, ohne eine Erlaubnis zu beantragen. Ich wünsche mir, dass ich mich im eigenen Land bewegen kann, ohne einen Grund anzugeben, warum ich wann und wie verreise, um die Erlaubnis dafür zu bekommen.“

 
(rv 13.05.2009 gs/bp/vp)







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