In der kirchlichen Debatte um die Judenmission haben die katholischen Laien ihr umstrittenes
Papier „Nein zur Judenmission“ erneut verteidigt. Die erstmals im März in Bonn vorgelegte
Erklärung des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen
Katholiken (ZdK) verstehe sich als Ergebnis eines jahrelangen Dialogprozesses zwischen
Katholiken und Juden. Das schreibt der Gesprächskreisvorsitzende, der Theologe Hanspeter
Heinz, in seinem Vorwort zur zweiten Auflage der Erklärung. Sie erhebe nicht den Anspruch,
ein umfassender theologischer Traktat oder ein amtliches Dokument der Kirche zu sein.
Die ersten 4.000 Exemplare der Erklärung sind laut Heinz inzwischen vergriffen.
Die deutschen Bischöfe und mehrere Theologen hatten die Erklärung als unzulänglich
bezeichnet und ihr große sachliche Defizite vorgeworfen. Das Papier werde dem Christusbekenntnis
der Kirche in seiner Fülle nicht gerecht und stelle die Sendung der Kirche verkürzt
dar, so der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch.
Außerdem sei die Erklärung geeignet, „der falschen Auffassung Vorschub zu leisten,
als könne der Gesprächskreis autoritativ und mit kirchlicher Verbindlichkeit ein theologisches
Thema behandeln, dessen Klärung dem kirchlichen Amt vorbehalten ist“.