Bei der Begegnung Papst Benedikts XVI. mit Religionsvertretern in Jerusalem ist es
an diesem Montagabend zu Misstönen gekommen. Einer der muslimischen Vertreter, Scheich
Tayssir Attamimi, hatte auf Arabisch in scharfen Worten Israel angegriffen. Einige
Vertreter des Judentums verließen daraufhin den Saal des Päpstlichen Instituts Notre
Dame. „Die Rede des Scheichs war von den Organisatoren nicht vorgesehen“, erklärte
Vatikansprecher P. Federico Lombardi im Anschluss. In einer Begegnung, die dem Dialog
zwischen den Religionen gewidmet war, sei dies ein Beispiel der Dialogverweigerung
gewesen. „Wir wünschen uns, dass dieser Zwischenfall die Sendung des Papstes nicht
belastet und auch dem interreligiösen Dialog im Heiligen Land nicht schadet“, so Lombardi.
In mehreren Reden auf dieser Reise habe der Papst betont, er komme mit der Mission,
den Frieden und den Dialog zwischen den Religionen zu fördern. Attamimi, der Chef
des obersten Scharia-Gerichtes von Palästina, hatte bereits an gleicher Stelle im
Jahr 2000 für einen Eklat gesorgt, als er beim Papstreffen eine polemische Rede gegen
Israel hielt und dann unmittelbar die Konferenz verließ. (rv/ansa/agi/kna 11.05.2009
gs)