D: Kirchen für humane Entscheidungen für Einwanderer
Die deutsche Bischofskonferenz plädieren für mehr Menschlichkeit in der Migrationspolitik.
Die im Rahmen der so genannten „gesetzlichen Altfallregelung“ für langjährig geduldete
Menschen erteilten Aufenthaltserlaubnisse „auf Probe“ müssen über den 31. Dezember
dieses Jahres hinaus verlängert werden, damit die Betroffenen die Chance erhalten,
eine Arbeit zu finden und damit die Voraussetzungen für ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht
zu erfüllen. Das forderten die für Migration zuständigen Vertreter der evangelischen
und der katholischen Kirche an diesem Montag in einer gemeinsamen Erklärung. Insgesamt
sei die Regelung zwar ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings hätte bislang
nur die Hälfte der rund 100.000 Menschen, die Ende 2006 seit mindestens sechs Jahren
mit einer Duldung in Deutschland lebten, eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
Einen über den 31. Dezember 2009 hinaus gesicherten Aufenthaltstitel hätten bislang
sogar nur rund 6.500 Personen erhalten, kritisieren die Kirchenvertreter. Die Betroffenen
dauerhaft in Ungewissheit zu lassen, werde dem Grundbedürfnis der Menschen nach einer
verlässlichen Lebensperspektive nicht gerecht. Personen, die in Deutschland integriert
seien und denen daher eine Ausreise nicht zugemutet werden könne, sollten eine Aufenthalts-
und Arbeitserlaubnis erhalten. (pm 11.05.2009 bp)