Jordanien: Besuch Heiliger Stätten und Treffen mit muslimischen Führern
Am zweiten Tag seiner Pilgerreise in Jordanien hat Papst Benedikt XVI. bedeutsame
christliche und islamische Stätten besucht und eine wichtige Rede vor muslimischen
Glaubensführern und Gelehrten gehalten. Nach einer Privatmesse in der Kapelle der
Apostolischen Nuntiatur, Benedikts Residenz in Jordanien, besuchte er den Berg Nebo
und die dortige byzantinische Moses-Gedenkkirche. Auf dem 808 Meter hohen Berg mit
Blick über das Jordantal befindet sich heute auch ein Franziskanerkloster. Anschließend
fuhr der Papst nach Madaba, die heute fünftgrößte Stadt Jordaniens. Neben einem Besuch
des dortigen christlichen Viertels segnete er den Grundstein der geplanten Universität
des Lateinischen Patriarchats. Diese erste katholische Universität von Jordanien wird
voraussichtlich 3.000 Studenten aufnehmen können. Danach stand ein Besuch der König-Hussein-Moschee
auf dem Programm, des größten muslimischen Gebetshauses Jordaniens. Der amtierende
König Abdullah II. ließ es ab dem Jahr 2003 für seinen Vater erbauen. Vor der Moschee
traf Benedikt muslimische Religionsführer, das Diplomatischen Korps und die Rektoren
der jordanischen Universitäten. Begrüßt wurde er vom Prinzen Ghazi bin Muhammad bin
Talal. Der Prinz war einer der Hauptinitiatoren des im Jahr 2007 von muslimischen
Gelehrten verfassten offenen Briefes an den Papst und die christlichen Gemeinschaften,
der sich - nach der Regensburger Rede Papst Benedikts - für Dialog, politischen und
religiösen Frieden in der Welt aussprach. Am Nachmittag feierte Benedikt XVI. die
Vesper mit Priestern, Ordensleuten, Seminaristen und Vertretern der kirchlichen Bewegungen
in der griechisch-melkitischen Kathedrale des Heiligen Georg.