Benedikt würdigt Vielfalt der katholischen Ostkirchen
Einen ersten ökumenischen
Akzent seiner Reise hat Papst Benedikt XVI. an diesem Samstag Nachmittag gesetzt.
In der griechisch-melkitischen Sankt Georgs-Kathedrale feierte er die Vesper mit Oberhäuptern
der im Orient präsenten katholischen Kirchen – Maroniten, Syrer, Armenier und Chaldäer
-, mit Ordensleuten und Laien. Zu manchen Zeiten habe es zwischen der katholischen
und den Ostkirchen „theologische Auseinandersetzungen“ oder auch Unterdrückung gegeben,
andere Epochen aber waren „Perioden reicher kultureller Neubelebung, zu der die Christen
des Ostens wesentlich beigetragen haben“, so der Papst.
„Die Teilkirchen
innerhalb der Weltkirche bezeugen die Dynamik ihrer irdischen Pilgerschaft und offenbaren
allen Gläubigen einen Schatz an geistlichen, liturgischen und kirchlichen Traditionen,
die auf Gottes umfassende Güte verweisen.“
Der Papst würdigte das apostolische
Wirken der christlichen Gemeinden in Jordanien mit ihren Bildungsanstalten, Waisenhäusern,
Alten- und Flüchtlingsheimen, Kliniken und Kulturinitiativen. Diese Gegenwart in der
Gesellschaft sei „ein wunderbares Zeichen der Hoffnung“, das „weit über die Grenzen
unserer eigenen christlichen Gemeinden hinausreicht“.
„So oft entdeckt
ihr, dass die Familien anderer Religionen, mit denen ihr zusammenarbeitet und euren
Dienst der universalen Nächstenliebe tut, Sorgen und Nöte haben, die religiöse und
kulturelle Grenzen überschreiten.“
Besonders deutlich
werde das in Bezug auf die Hoffnungen und Bestrebungen von Eltern für ihre Kinder.
„Welche Eltern oder welcher Mensch guten Willens könnte nicht besorgt
sein wegen der negativen, in unserer globalisierten Welt so sehr um sich greifenden
Einflüsse, einschließlich der destruktiven Elemente in der Unterhaltungsindustrie,
welche die Unschuld und die Sensibilität der schwachen und jungen Menschen so gewissenlos
ausnutzt? Doch wenn ihr eure Augen fest auf Christus richtet, auf das Licht, das alles
Übel vertreibt, die verlorene Unschuld zurückgibt und irdischen Stolz erniedrigt,
werdet ihr eine großartige Vision der Hoffnung aufrechterhalten für alle, denen ihr
begegnet und denen ihr dient.“ Besonders die jungen jordanischen Christen
rief der Papst dazu auf, ihren „weisen, wohl abgewogenen und respektvollen Beitrag
zum öffentlichen Leben des Königreiches“ zu leisten. (rv 09.05.2009 gs)