Benedikt wünscht Versöhnung zwischen Christen und Juden
An einem Ort, der
Christen wie Juden heilig ist – dem Berg Nebo – hat Papst Benedikt dazu aufgerufen,
alle Hindernisse auf dem Weg der Versöhnung zwischen Christen und Juden zu überwinden.
Ein „unzertrennbares Band“ verbindet die Kirche mit dem jüdischen Volk, sagte Benedikt
XVI. auf dem Berg Nebo. Vor seiner Begegnung mit den muslimischen Gelehrten pilgerte
das Kirchenoberhaupt am Samstagmorgen an diesen Ort, von dem dem Mose - der Tradition
zufolge - zum ersten Mal das gelobte Land sah. Das Gedenken an Mose lade dazu ein,
auch mit Glauben und Hoffnung in die Zukunft mit Gott zu blicken, so Papst Benedikt.
„Auf den Spuren der Propheten, der Apostel und der Heiligen sind wir berufen,
mit dem Herrn zu gehen, seine Sendung weiterzutragen, für die Frohbotschaft von Gottes
allumfassender Liebe und von seinem Erbarmen Zeugnis zu geben. Wir haben den Auftrag,
durch unsere Nächstenliebe, unseren Dienst an den Armen und unser Bemühen, Sauerteig
der Versöhnung, der Vergebung und des Friedens in der Welt um uns zu sein, zum Kommen
des Reiches Christi beizutragen.“
„Jeder von uns“, so der Papst, habe
eine Berufung empfangen. In Treue zur dieser Berufung sollten die Christen helfen,
die Wege des Herrn zu ebnen, so Benedikt. Abermals erinnerte der Papst an die Nahbeziehung
der Kirche zum Judentum.
Die alte Tradition der Pilgerfahrt zu den heiligen
Stätten erinnert uns auch an das unzertrennbare Band zwischen der Kirche mit dem jüdischen
Volk. Von Anfang an hat die Kirche in diesen Ländern in ihrer Liturgie der großen
Gestalten der Patriarchen und Propheten gedacht, als Zeichen ihrer großen Wertschätzung
für die Einheit der beiden Testamente. Unsere heutige Begegnung schenke uns eine neue
Liebe zum Kanon der Heiligen Schrift und ein Verlangen, alle Hindernisse auf dem Weg
der Versöhnung zwischen Christen und Juden in gegenseitiger Achtung und Zusammenarbeit
im Dienst des Friedens, zu dem uns das Wort Gottes ruft, zu überwinden!“ (rv
09.05.2009 gs)