Italien: Entsetzen über Abschiebung von Flüchtlingen nach Libyen
Kirchliche Hilfsorganisationen sind entsetzt über die italienische Regierung, die
afrikanische Migranten sofort nach ihrer Rettung aus Seenot nach Libyen zurückschickt
hat. Ein solches Vorgehen sei „eine Schande“ und verletze klar das Recht auf Asyl,
sagte der Präsident der Migrationskommission von Caritas Europa, Le Quyen Ngo Dinh.
„Wir können nicht hinnehmen, dass die Menschen das Leben aufs Spiel setzen und möglicherweise
Folter und Vergewaltigung ausgesetzt sind“. Rom hatte am Donnerstag 227 Flüchtlinge
nach Libyen abgeschoben, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, einen Asylantrag zu
stellen. Die Migranten waren an Bord von drei Booten in den Gewässern zwischen Italien
und Malta gerettet worden. (sir 08.05.2009 gs)