Auch Moslems in Jordanien
sehen dem Papstbesuch mit Freude und hohen Erwartungen entgegen. Das sagte einen Tag
vor der Abreise Papst Benedikts XVI. nach Jordanien, der Sprecher der lateinischen
Kirche in Amman, Pater Rif’at Bader, gegenüber Radio Vatikan. Ganz Jordanien bereite
sich auf den Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts vor:
Es herrscht
überall eine große Vorfreude auf den Papstbesuch, und die Zusammenarbeit zwischen
der Kirche und den staatlichen Autoritäten läuft wirklich sehr gut. Das gilt vor allen
Dingen für die Zusammenarbeit mit dem Tourismus-Ministerium, das sehr gut vorbereitet
ist, um die vielen Besucher und Pilger zu empfangen, die hierher kommen, um mit uns
zu beten, vor allem bei der großen Messe am kommenden Sonntag. Das wird übrigens die
erste Sonntagsmesse sein, die jemals von einem Papst in Jordanien gefeiert worden
ist. Für die christliche Minderheit in Jordanien sei die Visite Benedikt XVI.
weniger ein politischer als spiritueller Höhepunkt. Dabei sei das gemeinsame Gebet
mit dem Papst ein besonderes Moment für Gläubige wie Kirchenvertreter:
„Wir
wollen mit ihm beten; und zwar für ihn und für die Weltkirche. Darum haben wir vor
seiner Ankunft auch das eigens für den Papstbesuch verfasste Gebet der katholischen
Bischöfe aus der Region gebetet. Das Gebet macht selbst deutlich, dass dieser Besuch
vor allem ein spiritueller Moment ist, dass der Papst – wie er selbst immer wieder
betont hat – als Pilger des Friedens, also zum Gebet mit uns kommt.“
Auch
die Muslime, die in Jordanien deutliche Bevölkerungsmehrheit sind, erwarteten den
Papst mit Vorfreude. Daran zeige sich die große Offenheit und Gastfreundschaft der
Jordanier, für die bereits Johannes Paul II. bei seinem Besuch im Jahr 2000 lobende
Worte fand:
„Dieses Mal haben wir den Papst für vier Tage bei uns im Land:
Das ist wirklich ein Segen! Es ist der zweite Papst in neun Jahren, der von einem
jordanischen König empfangen wird – und auch das ist ein Segen! Johannes Paul II hatte
bei seinem Besuch gesagt, die Jordanier seien ein offenes und gastfreundliches Volk.
Und genau das sehen wir auch jetzt wieder an der großen Vorfreude und den Erwartungen
bei Muslimen wie Christen…Die Menschen hier nehmen die Papstvisite als Besuch für
ganz Jordanien wahr…ein Besuch für alle! Wir leben hier in Jordanien ein Modell des
friedlichen Nebeneinanders und Dialogs der Religionen, und zwar nicht nur auf intellektueller
Ebene, sondern auch im Alltag. Wir leben und arbeiten zusammen, das ist so und wird,
meiner Meinung nach, auch so bleiben, weil es eben ein Nebeneinander, Nächstenliebe,
Austausch und gegenseitigen Respekt gibt.“ (rv 07.05.2009 ad)