2009-05-06 18:12:36

Vatikan: 32 Rekruten schwören dem Papst Treue


6. Mai – Gedenktag der Schweizergarde. Jedes Jahr werden an diesem Tag die Rekruten der päpstlichen Armee vereidigt – so auch an diesem Mittwoch Abend.

Die halbe Schweiz schien angereist: Mit einem großen Gottesdienst im Petersdom begannen die Feierlichkeiten zum Gedenktag der Schweizergarde. 1506, also vor mehr als 500 Jahren gegründet, hatte die päpstliche Truppe ihre schwerste Stunde im Jahr 1627. Beim so genannten Sacco di Roma plünderten marodierende Soldaten Kaiser Karl V. die Ewige Stadt. Papst Clemens konnte sich in die Engelsburg flüchten, doch 147 Schweizergardisten ließen kämpfend das Leben.

Bis heute schwören die Soldaten des Papstes bei ihrer Vereidigung, für ihren Dienstherrn zu sterben, „falls es erheischt sein sollte“. An diesem Mittwoch leisteten 32 junge Schweizer den entsprechenden Eid auf die Fahne der Garde - 19 Deutschschweizer, 10 Westschweizer und 3 Tessiner. Zur Zeremonie im Damasushof des Apostolischen Palastes kamen hohe kirchliche Würdenträger, Diplomaten, Familienangehörige und Freunde der Gardisten. Die Rekruten müssen katholisch sein, unverheiratet, höchstens 30 Jahre alt sowie Schweizer Staatsbürger.
Für Oberst Daniel Anrig ist es die erste Vereidigung als Kommandant der Garde. In einem Fernseh-Interview hatte Anrig eine Aufnahme von Frauen in das päpstliche Korps nicht mehr prinzipiell ausgeschlossen. Allerdings liege ein solcher Schritt noch in weiter Ferne. Unter den derzeitigen räumlichen Bedingungen in der Kaserne am vatikanischen Anna-Tor wäre eine gemeinsame Unterbringung von Frauen und Männern nicht möglich. Anrigs Vorgänger als Kommandant, Elmar Mäder, hatte aus diesen Gründen die Idee eines gemischtgeschlechtlichen Korps prinzipiell abgelehnt.

Die Aufgaben der Garde sind vielfältig. Zunächst dienen die Schweizer dem Papst als Leibwache. Sie kontrollieren die Eingänge der Vatikanstadt und bewachen den Apostolischen Palast, die Residenz des Papstes. Bei Gottesdiensten und Audienzen nehmen sie außerdem Ordnungs- und Ehrendienste wahr. Wenn der Papst hochgestellte Persönlichkeiten empfängt, stellt die Garde die militärische Ehrenformation.
(rv/kipa 06.05.2009 gs)







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