Israelische Politiker haben die große Bedeutung der Papstreise ins Heilige Land betont.
Der Besuch sei wichtig für den Dialog zwischen Israel und den moderaten arabischen
Staaten sowie für den Dialog zwischen Christentum und Judentum, sagte Außenminister
Avigdor Lieberman bei seinem Italienbesuch vor Journalisten. Israel unternehme größte
Anstrengungen, damit die Reise von Benedikt XVI. zu einem Erfolg werde, hob der Politiker
der rechten Regierungspartei „Unser Haus Israel“ hervor. Als Zeichen des guten Willens
wolle Präsident Schimon Peres, einige christliche Orte im Heiligen Land wie den Abendmahlssaal
in Jerusalem und den Berg der Seligpreisungen definitiv der katholischen Kirche unterstellen.
Israelischen Medienberichten zufolge übt Peres in dieser Frage Druck auf die Regierung
aus.
Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa schwächte unterdessen Medienberichte
ab, wonach Israel der katholischen Kirche aus Anlass des Papstbesuchs Garantien für
die Rechte an bestimmten heiligen Stätten geben und den Jerusalemer Abendmahlssaal
zurückerstatten könnte. Er sprach von einem „Sturm im Wasserglas“. Die heiligen Stätten
seien ein „vitaler, bedeutender und sensibler Aspekt“ der laufenden Verhandlungen
zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl zu Rechts- und Finanzfragen. Entschieden sei
aber nichts.
Am 29. April hatte ein hoher israelischer Beamter, der aber nicht
namentlich genannt werden wollte, bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten erklärt:
„Der Vertrag könnte während der Papstvisite unterzeichnet werden. Und wenn nicht,
dann eben einen Monat später.“ Am Tag darauf hatte das Jerusalemer Außenministerium
von „signifikanten Fortschritten“ bei den seit 1993 andauernden Verhandlungen gesprochen.