Führende Rabbiner haben Papst Benedikt XVI. via Zeitungsbotschaft im Heiligen Land
begrüßt. Die mehr als 100 Religionsführer verschiedener Observanz (orthodox, konservativ,
reformorientiert) heißen Papst Benedikt XVI. in einer ganzseitigen Anzeige in der
israelischen Tageszeitung „Ha'aretz“ mit einem herzlichen „Shalom“ willkommen; gleichzeitig
laden sie zum jüdisch-christlichen Dialog ein. Die Botschaft unter dem Titel „Vereint
in unserem Zeitalter“ erinnert an das Konzilsdekret „Nostra Aetate“. Es gehe darum,
neue Wege für eine „bessere Verständigung“ zu eröffnen und die „wichtige Beziehung
zwischen Katholiken und Juden in der ganzen Welt zu stärken“. Kein Ort sei dafür geeigneter
als das „Heilige Land von Israel“, das „beide Religionen als Teil ihres gemeinsamen
Erbes betrachten“. - Die Initiative geht auf den italo-amerikanischen Rabbiner Jack
Bemporad zurück, der zur Zeit als Professor für interreligiöse Studien an der päpstlichen
Universität „Angelicum“ in Rom lehrt. Bemporad musste im Alter von sechs Jahren aus
Italien fliehen, um dem Holocaust zu entgehen. Er ist heute Direktor des „Center for
Interreligious Understanding“ in New Jersey. In den frühen neunziger Jahren hatte
Bemporad zusammen mit den Kardinälen Johannes Willebrands und Edward Cassidy an der
Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel
mitgearbeitet. Für seine Bemühungen um den interreligiösen Dialog wurde er u.a. mit
dem „Luminosa“-Preis der Fokolar-Bewegung ausgezeichnet. (kap 05.05.2009 bp)