D: Kirche soll große Fragen begleiten, nicht Tagespolitik
Die Kirche sollte sich nach Ansicht der neuen Vorsitzenden der EKD-Synode, Katrin
Göring-Eckardt (Grüne), aus der Tagespolitik eher heraushalten. Es sei nicht Aufgabe
der Kirche, jeden Tag zu kommentieren, was politisch notwendig sei oder zu kommentieren
wäre, sagte Göring-Eckardt im Bayerischen Rundfunk. Sie will sich für eine solidarische
Gesellschaft einsetzen. Die Grünen-Politikerin war am Wochenende zur Präses der Synode
der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt worden. „Wir als Kirche sind dafür
verantwortlich, große politische gesellschaftliche Fragen zu begleiten“, sagte Göring-Eckardt.
Die Wirtschaftskrise werde viele Menschen verunsichern. Die Frage nach Unruhen sei
da nicht entscheidend, sondern die nach den Ursachen und wie Gesellschaft darauf reagiere.
„Versucht jeder am Ende sein eigenes Fell ins Trockene zu bringen, oder bleiben wir
eine solidarische Gesellschaft?“, fragte sie. Als EKD-Präsidin wolle sie daran mitarbeiten,
dass „am Ende nicht die Ärmsten und Schwächsten das Nachsehen haben, weil alle anderen
versuchen zu retten, was noch zu retten ist.“ (afp/br 05.05.2009 bp)