2009-05-01 16:55:06

D: Kindergärten kümmern sich jetzt auch um Mütter


Bald, nämlich am 10. Mai ist Muttertag. Viele Kinder werden dann wieder ihren Müttern auf die ein oder andere Art und Weise dankeschön sagen, für das, was sie so alles für ihre Lieben leisten. Viele Mütter stellen sogar ihre eigene Gesundheit in den Hintergrund, damit Familie und Haushalt - oft neben dem Berufsleben - funktionieren. Irgendwann geht das nicht mehr und der Körper zieht die Notbremse. So lange wollten die Beraterinnen der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung (KAG) nicht warten. Bereits im Jahr 2007 lief deshalb ein Modellprojekt der KAG in Zusammenarbeit mit dem Verband der katholischen Tageseinrichtungen für Kinder an. Anna-Lena Herbert berichtet.

Doppelbelastung Familie-Beruf. Geht das so einfach? Eine Studie des Familienministeriums im Jahr 2007 brachte es ans Licht. 20 Prozent der Mütter und 11 Prozent der Väter, die von sich selbst sagen, dass sie die hauptsächliche Erziehungsverantwortung tragen, klagten über gesundheitliche Probleme:

„Also es ist eigentlich diese Belastungsspirale, die auch die Untersuchung des Familienministeriums hervorgebracht hat. Gesundheitliche Störungen, Erkrankungen, chronische Beschwerden, nicht mehr einschlafen können, anhaltende Infekte. Also oft Beschwerden, für die es gar keinen organischen Befund gibt. Aber für die seit längerem eine ärztliche Behandlung stattfindet, ohne dass die Frauen den Eindruck haben es wird letztlich besser…“

…sagt die Bundesgeschäftführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, Margot Jäger. Mit einem aktuellen Projekt will das Genesungswerk Müttern helfen, bevor die Gesundheit zusammenbricht:

„Genauso hat auch der Bereich der Kindertagesstätten überlegt, wie können denn auch sie als Ort, der im Prinzip alltagsnah Familien kennenlernt, noch viel früher auch etwas für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern tun. Über diese beiden Fragestellungen sind wir dann zueinander gekommen und waren eigentlich an der Frage: ja, wie können wir das gemeinsam angehen?“

Das Projekt wurde dann in sieben Bistümern gestartet. In deutschlandweit 32 Kindertagesstätten beraten Erzieherinnen und ehrenamtliche Helferinnen überlastete Mütter. Dafür werden sie speziell geschult, erklärt Margot Jäger:

„Damit sie selber fit sind und kompetent sind, Eltern auch in Gesundheitsfragen kompetent Antwort zu geben, auch um die unterstützenden Dienste wissen und dann auch dorthin weitervermitteln können. Wir haben relativ schnell auch festgestellt, dass Erzieherinnen in hohen Maße und auch früh Belastungen von Familien erkennen, sei es über das Verhalten der Kinder, oder auch über die Elternkontakte.“

 
Bei der Fortbildung für Erzieherinnen und ehrenamtliche Helferinnen geht es in erster Linie darum Wissen über gesundheitliche Belastungen in Familien zu vermitteln. Sie lernen aber auch, wie man die Mütter anspricht und motiviert, Hilfe anzunehmen. Im ersten Schritt geht es darum gemeinsam festzustellen, was eigentlich die Ursache für die Überlastung ist. Davon gibt es viele, weiß Margot Jäger:

„Wir erleben aber auch oft, dass dann im Gespräch die Frau definiert, ja eigentlich sind es die finanziellen Sorgen, die mich schlaflos machen. Oder es sind ungelöste Konflikte in der Partnerschaft, die auch an der Gesundheit zehren. In diesen Fällen ist da einfach wichtig mit der Frau genau das herauszufinden und die Frau auch zu motivieren.“

 
Mit einem ganzheitlichen Konzept Hilfe leisten, ist der Ansatz des Müttergenesungswerks. Neben medizinischer Hilfe kommen verschiedenste Angebote hinzu.
 
„Auch noch mal neue Ideen für Sport im Alltag zu geben, mit Ernährungskursen Anregungen für den Alltag zu geben.“

 
Gerade sozial schwache Familien haben sonst kaum Zugang zu solchen Angeboten. Von ihnen wird die Beratung in den Kindertagesstätten besonders dankbar und mit viel Interesse aufgenommen, so Jäger.

Kann die Kindertagesstätte Brückenfunktion leisten? Das hat unser Projekt deutlich gezeigt.

Beim Müttergenesungswerk kann man sich an über 400 Standorten bundesweit über Hilfsangebote informieren, und auch im Internet unter .








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