Bald, nämlich am 10. Mai ist Muttertag. Viele Kinder werden dann wieder ihren Müttern
auf die ein oder andere Art und Weise dankeschön sagen, für das, was sie so alles
für ihre Lieben leisten. Viele Mütter stellen sogar ihre eigene Gesundheit in den
Hintergrund, damit Familie und Haushalt - oft neben dem Berufsleben - funktionieren.
Irgendwann geht das nicht mehr und der Körper zieht die Notbremse. So lange wollten
die Beraterinnen der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung (KAG) nicht
warten. Bereits im Jahr 2007 lief deshalb ein Modellprojekt der KAG in Zusammenarbeit
mit dem Verband der katholischen Tageseinrichtungen für Kinder an. Anna-Lena Herbert
berichtet.
Doppelbelastung Familie-Beruf. Geht das so einfach? Eine Studie
des Familienministeriums im Jahr 2007 brachte es ans Licht. 20 Prozent der Mütter
und 11 Prozent der Väter, die von sich selbst sagen, dass sie die hauptsächliche Erziehungsverantwortung
tragen, klagten über gesundheitliche Probleme:
„Also es ist eigentlich diese
Belastungsspirale, die auch die Untersuchung des Familienministeriums hervorgebracht
hat. Gesundheitliche Störungen, Erkrankungen, chronische Beschwerden, nicht mehr einschlafen
können, anhaltende Infekte. Also oft Beschwerden, für die es gar keinen organischen
Befund gibt. Aber für die seit längerem eine ärztliche Behandlung stattfindet, ohne
dass die Frauen den Eindruck haben es wird letztlich besser…“
…sagt die
Bundesgeschäftführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, Margot
Jäger. Mit einem aktuellen Projekt will das Genesungswerk Müttern helfen, bevor die
Gesundheit zusammenbricht:
„Genauso hat auch der Bereich der Kindertagesstätten
überlegt, wie können denn auch sie als Ort, der im Prinzip alltagsnah Familien kennenlernt,
noch viel früher auch etwas für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern tun. Über
diese beiden Fragestellungen sind wir dann zueinander gekommen und waren eigentlich
an der Frage: ja, wie können wir das gemeinsam angehen?“
Das Projekt wurde
dann in sieben Bistümern gestartet. In deutschlandweit 32 Kindertagesstätten beraten
Erzieherinnen und ehrenamtliche Helferinnen überlastete Mütter. Dafür werden sie speziell
geschult, erklärt Margot Jäger:
„Damit sie selber fit sind und kompetent
sind, Eltern auch in Gesundheitsfragen kompetent Antwort zu geben, auch um die unterstützenden
Dienste wissen und dann auch dorthin weitervermitteln können. Wir haben relativ schnell
auch festgestellt, dass Erzieherinnen in hohen Maße und auch früh Belastungen von
Familien erkennen, sei es über das Verhalten der Kinder, oder auch über die Elternkontakte.“
Bei der Fortbildung für Erzieherinnen und ehrenamtliche
Helferinnen geht es in erster Linie darum Wissen über gesundheitliche Belastungen
in Familien zu vermitteln. Sie lernen aber auch, wie man die Mütter anspricht und
motiviert, Hilfe anzunehmen. Im ersten Schritt geht es darum gemeinsam festzustellen,
was eigentlich die Ursache für die Überlastung ist. Davon gibt es viele, weiß Margot
Jäger:
„Wir erleben aber auch oft, dass dann im Gespräch die Frau definiert,
ja eigentlich sind es die finanziellen Sorgen, die mich schlaflos machen. Oder es
sind ungelöste Konflikte in der Partnerschaft, die auch an der Gesundheit zehren.
In diesen Fällen ist da einfach wichtig mit der Frau genau das herauszufinden und
die Frau auch zu motivieren.“
Mit einem ganzheitlichen
Konzept Hilfe leisten, ist der Ansatz des Müttergenesungswerks. Neben medizinischer
Hilfe kommen verschiedenste Angebote hinzu. „Auch noch mal neue
Ideen für Sport im Alltag zu geben, mit Ernährungskursen Anregungen für den Alltag
zu geben.“
Gerade sozial schwache Familien haben sonst
kaum Zugang zu solchen Angeboten. Von ihnen wird die Beratung in den Kindertagesstätten
besonders dankbar und mit viel Interesse aufgenommen, so Jäger.
Kann die
Kindertagesstätte Brückenfunktion leisten? Das hat unser Projekt deutlich gezeigt.
Beim
Müttergenesungswerk kann man sich an über 400 Standorten bundesweit über Hilfsangebote
informieren, und auch im Internet unter .