2009-05-01 16:55:23

D: Bischöfe lehnen Nachfolgekandidaten für ZDK-Chef Meyer ab


Zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) herrscht Streit. Dabei geht es um die Nachfolge von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. Der einzige Kandidat für das Amt ist Hessens Bildungsstaatsekretär Heinz-Wilhelm Brockmann. Doch der CDU-Politiker erhielt bei der Sitzung des Ständigen Rates der Bischöfe in Würzburg nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Eine Begründung für die Ablehnung wurde nicht mitgeteilt. ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius sagt, für das Geschehen gebe es keinen Präzedenzfall. Wie wird es in dieser brisanten Frage für die katholische Kirche wohl weitergehen? Dazu der Chefredakteur des Kölner Domradios Ingo Brüggenjürgen:

Jetzt kann man viel Spekulieren, das war im Vorfeld auch schon der Fall. Es gilt als sicher, dass Brockmann gerade auch nicht das Wohlwollen der konservativen Bischöfe gefunden hat. Das kann man auch daraus schließen, dass Bischof Bode aus Osnabrück, der nicht unbedingt dem konservativen Flügel zuzurechnen ist, jetzt schon gesagt hat, er bedauert es sehr, dass die Bischöfe die Zustimmung verweigert haben.

In seinem Brief äußert das Präsidium des katholischen Laien-Verbunds „Unverständnis“ und „Betroffenheit“ über die Haltung der Bischöfe. Es spricht Brockmann „seine volle Solidarität“ aus. Medien spekulieren, Brockmann stoße auf Ablehnung bei den Bischöfen, weil er zu den Mitbegründern des Schwangerenberatungs-Vereins „Donum Vitae“ gehörte. Der Verein war gegründet worden, nachdem die Bischöfe beschlossen hatten, dass in den kirchlichen Beratungsstellen keine für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Bescheinigungen über die Beratung ausgestellt werden dürfen. Hätte der ZDK also nicht absehen können, dass Brockmann bei den Bischöfen nicht durchkommt? Dazu meint Domradio-Chefredakteur Brüggenjürgen:

OT 2

Das ZdK-Präsidium informierte am Mittwoch in einem Brief seine Mitglieder und plädierte für eine Verschiebung der Wahlen. Danach soll das Votum nicht auf der Vollversammlung am 8. Mai in Berlin stattfinden, sondern erst im Herbst. Heftige Kritik in der Sache kam vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend, berichtet Ingo Brüggenjürgen. So habe der BDKJ- Vorsitzende, Dirk Tänzler, gesagt:

OT 3

Die Bischöfe kritisierten an Brockmann einen Mangel an „politischem Gewicht und kirchenpolitischem Gespür“. Ob er seine Kandidatur aufrecht erhält, war vorerst nicht zu erfahren. Welches Format soll der neue ZDK-Präsident denn nun haben? Ex-Präsident Meyer habe im Vorfeld betont, man brauche für das Zentralkomitee einen Kandidaten, der auch in der Öffentlichkeit ein Profil hat, so Ingo Brueggenjürgen.

OT 4

(kna/pm/faz/domradio 30.04.2009 sk)








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