2009-04-30 11:01:52

Vatikan: Papst empfängt Uribe


Benedikt XVI. hat den Präsidenten von Kolumbien in Audienz empfangen. Wie der Vatikan am Donnerstagmittag mitteilte, ist das Treffen in herzlicher Atmosphäre verlaufen und hat einen „fruchtbaren Meinungsaustausch“ zwischen dem Kirchenoberhaupt und Uribe ermöglicht. Im Mittelpunkt der Gespräche habe die derzeitige Weltwirtschaftskrise gestanden. Aber auch aktuelle Probleme Kolumbiens habe Uribe mit dem Papst besprochen. Dabei sei es vor allem um den Kampf der Regierung gegen den Drogenhandel, sozialpolitische Maßnahmen zur Armutsbekämpfung gegangen sowie um Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat. Gemeinsames Ziel sei es, den gesellschaftlichen Frieden in Kolumbien zu stabilisieren.
Alvaro Uribe ist vor allem durch seine kompromißlose Haltung im Kampf gegen linksgerichtete Terroristen bekannt. Der Präsident will die Verfassung ändern, um eine dritte Amtszeit möglich zu machen; Spitzenvertreter der kolumbianischen Kirche haben ihn unverhüllt aufgefordert, das nicht zu tun. Die katholische Friedensbewegung in Kolumbien hat sich in einem Brief an den Papst über Uribe beschwert: Der Präsident trete die Menschenwürde mit Füßen. Die Kirche sei dagegen, dass er bei den nächsten Wahlen im Jahr 2010 erneut kandidiere, so die „Justitia et Pax“-Kommission wörtlich.
Am Nachmittag wird Papst Benedikt mit dem italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano sprechen. Dieser ist Italiens erster Ex-Kommunist im höchsten Staatsamt. Napolitano richtet am Abend ein Konzert für den Papst aus. Anlaß ist das vierte Amtsjubiläum Benedikts.
Bereits am Mittwochabend hatte der Papst seinen deutschen Landsmann von der römischen Kurie, Kardinal Paul Josef Cordes, empfangen. Dieser leitet das Päpstliche Hilfswerk „Cor Unum“. Über die Themen des Gesprächs machte der Vatikan keine Angaben.

(rv 30.04.2009 sk)







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