Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, stellt
sich hinter die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach. Die Politikerin
wolle „von innen her Brücken bauen“, sagte Zollitsch am Mittwoch in Freiburg. Darum
sei es falsch, sie in die Nähe der Preußischen Treuhand zu rücken. Davon habe sie
sich klar distanziert. Die Preußische Treuhand versucht, im heutigen Polen Eigentumsansprüche
von nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen einzuklagen. – Der Erzbischof verwies
auf seinen persönlichen Kontakt zu Steinbach. Die BDV-Vorsitzende habe die Geduld
zu warten, bis ihre Rolle als Brückenbauerin anerkannt werde. An ihrer Person gibt
es vor allem in Polen heftige Kritik. Zuletzt verzichtete sie auf einen Sitz im Rat
der „Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung“, welche an das Schicksal von Millionen
Vertriebener in Europa und an Flucht und Vertreibung von 14 Millionen Deutschen ab
1945 erinnern soll. In Polen wird Steinbach vorgehalten, Täter- und Opferrolle zu
verdrehen. Erzbischof Zollitsch kommt selbst aus einer Vertriebenen-Familie.