Die großen Kirchen in Deutschland haben die Bundesregierung zu mehr Engagement für
die Gesundheit in armen Ländern aufgerufen. Neben mehr Finanzhilfen sei die Einrichtung
einer Koordinierungsstelle zwischen Entwicklungshilfe-, Gesundheits- und Forschungsministerium
notwendig, sagte der evangelische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und
Entwicklung (GKKE), Bernhard Felmberg, am Mittwoch in Berlin. Felmberg appellierte
an das Entwicklungshilfeministerium, sich stärker für den Aufbau von Gesundheitssystemen
in armen Ländern einzusetzen. Dabei sei es unverzichtbar, auch die nichtstaatlichen
Akteure einzubeziehen. In Teilen Afrikas erbrächten kirchliche Einrichtungen bis zu
40 Prozent der Gesundheitsleistungen. Scharf kritisierte Felmberg, dass europäische
Regierungen wie Großbritannien gezielte Abwerbung von medizinischem Fachpersonal in
afrikanischen Ländern betrieben.