Belgien: Senat übt keine Kritik an Papst-Äußerungen
Belgiens Senat wird im Gegensatz zum Abgeordnetenhaus die Äußerungen von Papst Benedikt
XVI. zu Kondomen und Aids nicht mit einer eigenen Entschließung verurteilen. Ein entsprechender
Antrag von Sozialisten, Liberalen und Grünen sei jetzt zurückgezogen worden, berichtete
eine Zeitung am Dienstag. Zum einen hätten sich die Parteien nicht auf eine gemeinsame
Linie einigen können. Zum anderen habe der belgische Botschafter beim Heiligen Stuhl
inzwischen die Kritik des Abgeordnetenhauses an den päpstlichen „Außenminister“, Erzbischof
Dominique Mamberti, übermittelt. - Das belgische Abgeordnetenhaus hatte Anfang April
die Äußerungen des Papstes offiziell verurteilt. Die Regierung wurde in der mit großer
Mehrheit verabschiedeten Resolution zu einem offiziellen Protest beim Heiligen Stuhl
aufgerufen. Die Eerklärung bezeichnet die Äußerungen von Benedikt XVI. zum Kondomgebrauch
als „inakzeptabel“. Belgiens Bischöfe bedauerten den Schritt. Die Entschließung nehme
nicht zur Kenntnis, was der Papst habe zum Ausdruck bringen wollen. Ihm sei es darum
gegangen zu erklären, dass ohne eine Erziehung zu einer verantwortlich gelebten Sexualität
andere Aids-Verhütungsmittel unzulänglich bleiben müssten.