Kenia: Bischöfe fordern mehr Regierungsverantwortung
Die Bischöfe haben eine wachsende politische Ignoranz vor Hunger und Gewalt im Land
verurteilt. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung zum Abschluss ihrer Vollversammlung
in Nairobi forderten die Oberhirten kenianische Politiker auf, mehr Regierungsverantwortung
zu zeigen. Das Fehlen politischer Führung mache sich in allen Gesellschaftsbereichen
bemerkbar. Unruhen und Gewalt paramilitärischer Gruppen stünden in vielen Regionen
an der Tagesordnung. Wörtlich appellierten die Bischöfe an die Regierenden: „Kümmert
euch um das Land, das euch gewählt hat, damit ihr ihm dient.“ Anstatt sich der dringenden
Probleme der armen Bevölkerung anzunehmen, strebten viele Politiker nur nach persönlichem
Reichtum. Auch die Korruption unter den Regierenden sei hoch, klagten die Oberhirten
weiter. In einem ressourcenreichen Land wie Kenia müsse eigentlich niemand Hunger
leiden. Was fehle, sei eine gerechtere Verteilung des Wohlstands. Eindringlich forderten
sie den kenianischen Präsidenten, Mwai Kibaki und Premierminister Raila Odinga auf,
sich für ein Wiederaufblühen des Landes einzusetzen. „Wir sind überzeugt, dass sie
die dazu notwendige Führungskraft haben“, so die Bischöfe in ihrer Erklärung.