Die Bischöfe des Landes sind besorgt über die Missachtung des Volkswillens durch die
Regierung des Präsidenten Hugo Chàvez. Eine Gesellschaft könne nicht friedlich und
einvernehmlich zusammenleben, deren Regierung versuche ihr nationales Projekt der
ganzen Bevölkerung aufzuzwängen, heißt es in einer Erklärung, die die Bischöfe am
Freitag veröffentlichten. Anlass war der Abschluss ihrer außerordentlichen Vollversammlung
in dieser Woche. Zunehmende Willkür in der Justizverwaltung und eingeschränkte Medienautonomie
gefährde das demokratische Zusammenleben, so die Bischöfe weiter. Dies habe zu Polarisierungen
und Spaltungen in der Gesellschaft geführt. In ihrer Erklärung riefen sie die Gesellschaft
zu einer kritischen Zusammenarbeit auf, deren Ziel das Gemeinwohl sei. Von der Regierung
forderten sie mehr Respekt und Toleranz für Andersdenkende.