2009-04-25 12:07:43

Papstreise ins Heilige Land: Große Erwartungen


RealAudioMP3 Vom 8. bis 15. Mai wird Papst Benedikt Jordanien, Israel und die Palästinensergebiete besuchen. Die Minderheit der Christen in Israel sieht der Reise zwei Wochen vor dem Ereignis mit großen Erwartungen entgegen. Sie erhofft sich konkrete Verbesserungen der Beziehungen zwischen der Kirche und dem Staat Israel. Das sagt Gabi Fröhlich, Vatikan-Korrespondentin in Jerusalem, gegenüber Radio Vatikan.

Die Menschen im Heiligen Land fragen sich, ob Benedikt die Probleme in der Region beim Namen nennen wird. Fröhlich:

„Wird er etwas gegen den Mauerbau sagen. Wird er etwas sagen, dass 600 Checkpoints in Westjordanland und um das Westjordanland herum sind, wo die Palästinenser große Schwierigkeiten haben, sich von A nach B zu bewegen. Wird er etwas sagen gegen die Trennung der Familien, Jerusalem und die Westbank, das ist großes Thema hier, dass die nicht mehr zusammen kommen können. Wird er etwas sagen gegen die Tatsache, dass Kirchen ständig um die Visa kämpfen müssen, die Araber sowieso, aber auch Westler sind betroffen.“

Das Programm der Papstreise lehnt sich weitgehend an das von Papst Johannes Paul II. im heiligen Jahr 2000 an, setzt aber auch neue Akzente, sagt Gabi Fröhlich:

„Der Schwerpunkt liegt diesmal ganz eindeutig auf der Begegnung mit den einheimischen Gläubigen. Das wird hier von den Kirchenvertretern vor Ort auch immer wieder betont. Damit geht man auf die Sorgen der einheimischen Christen ein, dass es wieder sein könnte wie 2000. Aus der Sicht der einheimischen Gläubigen nämlich war die Reise von Papst Johannes Paul II., der Besuch hier, nicht der Riesenerfolg, wie wir das vielleicht vom Ausland her wahrgenommen haben oder die israelische Öffentlichkeit es auch wahrgenommen hat. Die einheimischen Christen haben gesagt, er kam, wir haben ihn kaum gesehen, und fünf Monate später brach die Intifada aus und alles war schlimmer als zuvor.“

Zeichen dieser gewünschten Volksnähe sind die drei großen Messen, die Benedikt mit den Gläubighen im Heiligen Land feiern wird.

„Unter anderem gibt es eine große Messe in Galiläa, diesmal nicht am See, abseits von der Bevölkerung, sondern im arabischen Nazareth. Auch das ist ganz bewusst gewählt worden, das Heiligtum schlechthin, Nazareth in Galiläa, und das, wo die meisten Christen leben. Und dort soll die allergrößte Messe mit mehreren 10.000 Gläubigen sein. Man legt ein ganz großes Gewicht auf den Besuch bei den Christen im Heiligen Land.“

(rv 25.04.09 gs/pr)








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