2009-04-24 12:12:58

Kasper: „Antisemitismus hat keinen Platz in der Kirche“


RealAudioMP3 Antisemitismus hat keinen Platz in der katholischen Kirche. Mit diesen Worten hat sich jetzt Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, zu Wort gemeldet. Bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Wien lobte Kasper die positiven Entwicklungen im katholisch-jüdischen Verhältnis. Er unterstrich auch die Notwendigkeit des Dialogs mit den Ostkirchen - und lobte die allgemeine Entwicklung der Ökumene in Deutschland. Kardinal Kasper:

„Ökumene ist für uns keine Option, sondern eine heilige Pflicht. Und heute im Zusammenhang der Säkularisierung und Globalisierung gibt es gar keine vernünftige und verantwortliche Alternative dazu.“

Bei der Aufhebung der Exkommunikation der vier lefebvrianischen Bischöfe sei es zu zwei Versäumnissen gekommen, räumte Kasper ein.

„Erstens man hat nicht vorher recherchiert. Da sind sicher Fehler gemacht worden, was die Information angeht, die man sonst eigentlich nicht macht. Das zweite Versäumnis war, dass man nicht von vornherein der Öffentlichkeit und den Gläubigen genügend erklärt hat, was damit gemeint oder nicht gemeint ist. Die Aufhebung der Exkommunikation war ja keine Rehabilitierung. Sie ist eine Kirchenstrafe, aber in einem anderen Sinn als im bürgerlichen Bereich. Sie soll zum Nachdenken zwingen.“

Mit der Aufhebung der Exkommunikation habe Benedikt eine „psychologische Hemmschwelle" beseitigen wollen, um den Dialog mit den Lefebvrianern in Gang zu bringen. Ohne Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils, des nachkonziliaren Lehramtes der Päpste und des „Katechismus der Katholischen Kirche" könne es aber keine Gemeinschaft mit den Pius-Brüdern geben, stellte der Kardinal klar.

(rv/kap 24.04.2009 ap)








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